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Die Geschichte des Radrennclub Basel
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Clubgründer Hans Steiner

​Initiant: Werner Baumgartner (Bummi)
​Autor: Bruno Wüest (Mausi)
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Bummi
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Mausi
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Der Sack der Grünen

Vorwort Werner Baumgartner
 
Radrennclub Basel , syt 90 Joor ,
das isch gar nit glooge, denn das isch wohr ;
mir hänn  Ordner im Käller , s'isch kuum zem glaube ,
deilwys vermooderet , dört dien sy nur verstaube ;
lääse , luege , stuune und schmunzle ,
Aneggdoote  zem  lache , und dailwys zem d'Stirne runzle.

 
E Gschicht , e Chronik , e tolli muess ane ,
aine muess aane wo das ka , nundefahne ;
hejo dr Bruno , - vo unserem Zytigs-Blatt ,
är bringt's uf's Papier , das wird sicher sauglatt .

 
Und mir dräffe uns , es isch scho bald g'wooned ,
immer dr erscht Mittwuch , und zwar vo jedem Mooned ;
zem  Hogg , !  mir verzelle vo friehner uns herrligi Gschichte ,
Glosse , Ereignis , s'duet halt e jede e bitz brichte ;
mänggmool e bitz g'schwindlet ,also nit immer alles ganz wohr ,
so söll's doch au sy , - und no ganz ganz viel Joor !
​
 
Ich hoff doch  mir blybe , lang no zämme ,
bevor mir jetzt zämme , no aine nämme ;
bym Chronik lääse , es isch zimmlig vyyl ,
viel Spass --  dr Werni vo Oberwil.
Vorwort Bruno Wüest

Zur Gründung des Radrennclub Basel 1931, fehlen mir leider die dazu belegenden Dokumente. Aber durch mündliche Überlieferung der beiden Meisterfahrer Andi und René Güdel und durch Hinweise aus späteren Dokumenten, war es zweifelsfrei ein gewisser Hans Steiner, welcher 1931 den Radrennclub Basel gründete.
Dazu bewegten ihn sicher zwei substanzielle Gründe ein solches Wagnis einzugehen. Erstens betrieb er ein eigenes Velogeschäft am Riehenring in Basel, welches kommerzielle Interessen weckte um Radsport mit gutem Einkommen zu verbinden. Zweitens befand sich in unmittelbarer Nähe, die 1928 erstellte erste ​Radrennbahn in der Mustermesse Basel. Dadurch kam die dritte treibende Kraft dazu, nämlich, die Leidenschaft für den Radsport, welche wir selber alle auch kennen und uns nicht mehr los lässt.
Dann war auch der damalige Zeitgeist massgebend, durch die zunehmende Mobilität des aufstrebenden Fahrrades, welches in der Bevölkerung Ansehen genoss und zur selbständigen Mobilität beitrug.​
Zur Clubgründung durch Hans Steiner hat auch der Rennsport auf der nahen Rennbahn beigetragen, denn mit den Bezeichnungen Radrennbahn und Radrennclub ist schon der Anspruch auf Leistungssport erhoben und im Gedankengut des Clubgründers, der sportliche Wettbewerb enthalten. Zu jener Zeit konnte ein Veloclub auch "Fidelio" oder "Freie Radfahrer" heissen, was eher auf vergnügliche Gemeinschaft hindeutete oder sogar eine politische Grundhaltung aussendete. 
Aus dem Club-Trikot rechts oben erkennen wir die Clubfarben der ewig Grünen, denn mit den Farben Schwarz - Weiss dürften die Baslerfarben präsentiert sein und mit dem dominanten Grün, die Ausritte auf den Stahlrössern in die grüne Natur.
Wenn jemand noch historische Unterlagen und Fotos zum RRCB hortet, sind wir sehr dankbar für jegliche Informationen an Bummi oder Mausi.  BW

Der Beginn mit dem Clubgründer Hans Steiner ab 1931
Clubinterne Unterlagen zur Anfangsphase des RRCB ab 1931 liegen leider nicht vor. Aber zur 80-jährigen GV des RRCB im 2011, gelang ein Kontakt zu den beiden Töchtern des Clubgründers Hans Steiner, inzwischen elegante Ladys. Sie selber wussten gar nichts über die Clubgründung durch ihren Vater. "Damals habe man Mädchen nicht informiert über Männerdomänen" meinten sie liebevoll in Erinnerung an ihren Vater. Jedoch überbrachten sie mir Fotos aus jener Epoche. Vom Veloladen am Riehenring, von Tourenfahrern des RRCB, ein Bild von einem Diplom zur Auszeichnung von Hans Steiner, ein Foto von einer Versammlung, eines bisher unbekannten Anlasses und auch Fotos aus dem späteren Leben von Hans Steiner. Daraus ist aber auch zu erkennen, dass es kein Foto von einem Radrennen oder von der nahen Radrennbahn gibt, welche von 1928 - 1937 neben dem Veloladen von Hans Steiner bestand hatte. Es ist deshalb nicht erwiesen, ob die ersten RRCB-Fahrer wirklich auf der Rennbahn Rennen gefahren sind, es gibt schlicht keine Dokumente dazu. Aber von der einen Tochter gibt es die Aussage, dass ihr Vater Hans Steiner sehr wohl von Bahnrennen erzählt habe und damit doch die Rennbahn in den Fokus von uns Pseudo-Historikern gerät. Jedoch scheint der Tourensport damals eine gewichtige Funktion gehabt zu haben. Den im Sammelsurium befindet sich ein Diplom für Hans Steiner in einem Bilderrahmen, welches den Stellenwert derartiger Veranstaltungen eindrücklich dokumentiert. In diesem Zusammenhang ist auch das Interview mit Georg Böhler (Jg. 1935) sehr informativ, dass damals nicht unbedingt mit Radrennen gelebt wurde, aber gewaltige Touren unternommen wurden die durchaus den Status Leistungssport verdienten. Siehe Interview mit Georg Böhler. ​
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Zwei Alphatiere des Radsportes, Mitte Hans Steiner RRCB und links Otto Vogt VC Riehen
Das Velogeschäft von Hans Steiner am Riehenring
Das Velogeschäft von Hans Steiner am Riehenring
Hans Steiner im Velogeschäft neben seiner Frau und Tochter Heidi
Hans Steiner im Velogeschäft neben seiner Frau und Tochter Heidi
Damals im Trend, Diplome für Tourenfahrten
Damals im Trend, Diplome für Tourenfahrten
Tourenfahrer Hans Steiner, zweiter von links
Tourenfahrer Hans Steiner, zweiter von links
Tandem mit Kollegen, vermutlich Hans Steiner im Hintergrund
Tandem mit Kollegen, vermutlich Hans Steiner im Hintergrund
Ein Vereinsanlass mit Hans Steiner. In Abklärung ob es ein RRCB Anlass ist?
Ein Vereinsanlass mit Hans Steiner. In Abklärung ob es ein RRCB Anlass ist?
Hans Steiner am Velo reparieren
Hans Steiner am Velo reparieren
Hans Steiner rechts,  im späteren Leben mit seinem Bruder
Hans Steiner rechts, im späteren Leben mit seinem Bruder

Erstes Dokument von 1941 (Autor Bruno Wüest, Teil 3/90)

Beim ersten Dokument des RRCB datiert auf 1941, handelt es sich um ein Inventar des RRCB. Das ist sozusagen der heilige Urbrief des RRCB und erstaunlicherweise schon mit Schreibmaschine geschrieben.

​Der Name des Schreiberlings ist leider nicht erwähnt, jedoch sind erste Namen von einem interkantonalen Mannschaftsfahren 1940 im 2. Rang mit P.Tarchini (Daggeli), Stamm, Theo Riedo, Klein und Ramsteiner zu erfahren. Die erste rennsporliche Aktivität ist belegt mit einem Zinnteller von 1931 dem Gründungsjahr, mit einem Kantonalen Mannschaftsfahren des R.V.b.B., Katg. Rennfahrer im 5.Rang. 
Das Inventar mit Zinnteller, Silberbecher und Kupferkanne erweist sich als Fundus gefahrener Resultate im Mannschaftsfahren von Renn- und Tourenmannschaften und bestätigt die vorwiegenden Vereinsaktivitäten in diesen Disziplinen.
​Allgemein ist ersichtlich, dass sich radsportliche Aktivitäten mit Mannschaftsfahren, welche damals eine enorme Bedeutung hatten, sowie Vereins Tourenfahren SRB und Wanderfahrten R.V.b.B. abspielten. Es fällt auf, dass keine Hinweise auf Resultate an einem Bahnrennen hindeuten, was der Benennung Radrennbahn und Radrennclub vorerst etwas die Spekulation nimmt.
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Urbrief RRCB
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Protokoll Generalversammlung 1942
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(Autor Bruno Wüest, Teil 4/90)
Der erste vollständige Bericht ist das Protokoll der GV vom 17.1.1942. Darin sind die Namen der Funktionäre enthalten und auch das Geschäftsgebaren des mittlerweile gewichtigen Vereines zu spüren. Es sind bereits einige wenige Namen bekannt, die meiner Generation der 68-ziger noch geläufig sind oder als Person flüchtig wahrgenommen wurden. Auch ist bereits ein Gerangel von Platzhirschen auszumachen, da sich damals ein Zoo von Alphatieren um den RRCB scharrte. Eine grosse Nummer scheint der Profi Fritz Saladin gewesen zu sein, welcher als Sieger einer Americaine mit Fritz Stocker in Zürich 1942 triumphierte.
Die erste Seite dieses Protokolls zeigt den Zeitgeist unmissverständlich. Da wird der Austritt eines Mitgliedes verhindert, weil Streitigkeiten innerhalb der Familie nichts mit dem Verein zu tun haben. Da herrschte noch gestrenge Trennung nach Zucht und Ordnung. Vermutlich schämte sich ein Mitglied wegen einer Beule durch das Wallholz seiner Frau?

Ausschlüsse wegen nicht Erfüllung finanzieller Verpflichtungen gab es auch damals schon, denn 6.- CHF pro Jahr waren für die Passivmitgliedschaft zu bezahlen. 

Auch wurden zu Verhaltensweisen scharfe Verwarnungen vom Sekretär verlesen, sozusagen einem Tribunal gleich, vermutlich noch geteert und gefedert.

Offenbar gab es auch damals Pierin Vincenz Gebaren, für diejenigen welche mit Spesenabrechnungen klotzten,  angeblich für solche welche die ganze Nacht hindurch tätig waren, was einer sehr diplomatischen Formulierung gleich kommt.

​Der Präsident Robi Kocher mahnt abermals zur Kameradschaft und gibt das Jahresklassement an Schweizerischen Rennen bekannt. Darin sind mir die Namen Traugott Weber, und Pierre Tarchini, wo ich mir nicht sicher bin, ob unser Pietro Tarchini gemein ist?, sowie Charli Tavel welchen wir zu unserer 80. GV noch einladen konnten. Es war Arcangelo Moresi im 2011, damals als Kassier im Vorstand, welcher den Besuch von Charli Tavel aus dem Altersheim organisierte, was ich eine wunderschöne Geste im Sozialverhalten fand.​​
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Der über 90 jährige Charli Tavel an der 80.GV, umsorgt von Arcangelo Moresi
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Auf der zweiten Seite des GV Protokolls von 1942 ist der erste Nachweiss von Bahnaktivitäten enthalten. Da die erste Baslerbahn in der Mustermesse nur bis 1937 Bestand hatte, wurden die RRCB-Bahnfahrer logischerweise 1942 für ein Mannschaftszeitfahren im Hallenstadion in Zürich ausgelobt.
Es wird wiederum Kameradschaftsgeist und Pünktlichkeit angemahnt. 
​Eine Animosität scheint gegenüber dem VC Riehen zu bestehen, denn offenbar bestand ein Vereinsbeschluss, dass an einem Mannschaftsfahren in Riehen, keine RRCB-Mannschaft teilnehmen darf. Offensichtlich wurde diese Weisung von Rennfahrern unterwandert und der düpierte Vorstand beklagt weinerlich, dass sie wenigstens hätten gewinnen sollen, alles Menschen. 
Die Kluft zwischen dem RRCB und dem VC Riehen ist längstens zugeschüttet, denn beide Vereine befinden sich als einzige auf dem Kleinbasler Ufer, möglicherweise müsste jetzt der VC Paloma aufbegehren ?
Ein Antrag bestätigt den damaligen Zeitgeist, das junge Rennfahrer damals zum französisch lernen, für einige Zeit ins Welschland gingen und deshalb für begrenzte Zeit Beitragsfrei bleiben sollen. Dem Antrag wurde zugestimmt.
Heutzutage gehen die Jung`s nach Barbados um bei "sun fun and nothing to do" sich des English zu bemächtigen.
Ein Antrag zielt darauf ab, dass Fahrer welche für ein RRCB-Mannschaftsfahren aufgeboten sind, nicht an einem anderen Rennen starten dürfen. Zuwiderhandlungen führen zum Vereinsausschluss, Leute das gilt heute noch.​
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Auf Seite 3 dieses Protokolls von 1942 ist nun zum ersten male der ganze Vorstand ersichtlich, welcher praktisch neu gewählt wurde. Mir ist keiner der Namen bekannt. 
Das intensive radsportliche Aktivitäten anstehen, bestätigt die Tatsache, dass eine Renn-Kommision gegründet wurde, worin dieser Pierre Tarchini, den ich als Pietro Tarchini vermute, sowie auch Charli Tavel, welcher nebst anderen Einsitz fanden.
Ein gewisser Jeff Jeissy, wurde als guter Berater ausgelobt und dankt dem Vorstand für geleistete Arbeit. Anerkennende Worte richtet er an die Rennfahrer des RRCB. Der Name des Clubgründers Hans Steiner findet nirgends Niederschlag und weil Dokumente von 1931 -1942 fehlen, kann die RRCB-Biographie von Hans Steiner nicht wiedergegeben werden. 
Der fleissigste RRCB-ler war Marcel Renz, welcher alle Sitzungen, alle Clubrennen und alle Tourenfahrten besuchte und mit einem neuen Clubtrikot belohnt wurde.
Beim Budget 1942 reicht es noch nicht für eine neue Schreibmaschine. Es sollen noch 5 neue Vereinstrikot und Vereinsabzeichen angeschafft werden.
​Möglicherweise die Entwürfe dazu?
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Einblicke 1946, 1948 und 1949

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(Autor Bruno Wüest , Teil 5/90)
Es sind Fragmente der Dokumentation welche einen Einblick in die Geschichte des Radrennclub Basel erlauben. Leider ist die Archivierung lückenhaft und es sind aus den 40-ziger Jahren nur ein Protokoll von der GV 1946 und zwei Jahresberichte von 1948 und 1949 vorhanden, welche diese Epoche rückwirkend beleuchten.
1946
Es muss den Kriegsjahren geschuldet sein, dass an der GV vom 15.Februar 1946 nur 8 Mitglieder die GV besuchten. Der Mitgliederbestand war auf 30 Mitglieder eingependelt.

Franz Goldschmid wurde als Aktiv-Mitglied aufgenommen, während zwei begründetet Austritte gutgeheissen wurden.
Der Kassabericht wurde nicht gutgeheissen, da gar keine Revisorenprüfung stattfand. Die Genehmigung der Kasse musste verschoben werden, nach der Wahl zweier neuer Revisoren.

Traugott Weber informierte warum eine offene Rechnung des Rest. Sansouci nicht bezahlt werde. Der Wirt änderte ein Inserat eigenmächtig ab, indem er nicht schrieb "Ball bis 4 Uhr", was für den RRCB eine finanzielle Einbusse zur Folge hatte. Ich hätte niemals bis 4 Uhr durchgehalten!
​
​Offenbar gab es auch damals schon Fusionen, jedenfalls wurde dem Ansinnen, mit dem VC Olympia eine Zusammenschluss zu erwägen, eine heftige Abfuhr erteilt. Sonst würden wir heute olympischer Radrennclub Basel heissen.

Als Präsident wird Karl Tavel gewählt und der neue Vorstand präsentiert sich 1946 wie folgt:
​
  • Präsident, Charles Tavel
  • Kassier, Traugott Weber  
  • Sekretär, Adolf Meister

    ​Schluss der Versammlung 22:50 Uhr

​
Protokoll GV 1946.pdf
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1948
Präsident Charles Tavel verliesst den Jahresbericht   zur GV vom 5.Dezmeber 1948.

Darin lobt er, dass 13 Clubrennen durchgeführt wurden mit insgesamt 27 Beteiligten Rennfahrern.
​
Lustigerweise mahnt er an, Mitglieder zu werben, aber man solle die Augen offen halten, wie und was für Mitglieder in die Reihen gebracht werden. Mittlerweile wissen wir, es waren die richtigen! 

Das Mannschaftsfahren welches damals im Vereinswesen eine enorme Bedeutung hatte, war für dieses Jahr wenig Erfolg beschieden. Die Trainings waren nie vollzählig und ständig standen Meinungsverschiedenheiten im Raum. Der Fehler sie bei jedem einzeln zu suchen, tobte Tavel. Der markante-Satz des Abends "Wenn einer meint, er sei mehr als andere, so kommen wir in dieser Angelegenheit nie zum Ziel" lässt den Zoo von Alphatieren erahnen, den Dompteur Charli Tavel zu dressieren hatte. 

Jahresbericht GV 1948.pdf
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1949
Der arme Präsident Charli Tavel muss sich leider wieder mit Zwistigkeiten und Zerwürfnissen innerhalb des Vereines auseinandersetzen und vehement anmahnen. Offenbar konnte das Sportprogramm deswegen und wegen des Sportlichen Leiters nicht wunschgemäss durchgeführt werden, es wird der "Fall Wohler" erwähnt.

Doch konnten 15 Clubrennen durchgeführt werden, welche insgesamt von 24 Fahrern besucht wurden, aber pro Anlass nur von 10 - 12 Fahrern gefahren wurden.

Der sportliche Erfolg an Rennen wurde als Misere bezeichnet, wobei nur drei Siege an kantonalen Rennen eingefahren wurden von Hans Haller, Hans Billing und Andy Güdel. Letzterer ist uns bestens bekannt, war er doch 37 Jahre Präsident des RRCB und bis vor wenigen Jahren auch an unserem Club-Hock und GV als Ehrenpräsident noch präsent.
​
Charli Tavel appelliert eindrücklich an alle, sich für die Farben des RRCB, nächste Saison mehr einzusetzen. Es liege nicht am Können, sondern es fehlt an Disziplin und Kameradschaft, wozu er fürs 1950 ein besseres gelingen wünscht.

Mit den 50-ziger Jahren bricht ein Goldenes Zeitalter für den RRCB heran, denn mit der neuen Winterbahn ab 1955 beginnt eine Epoche von exzellenten Bahnfahrern im RRCB und in Basel.
​
Kurt Kaiser berichtete uns über die Entstehung der Basler Winterbahn, hier nachzulesen. 
Jahresbericht 1949.pdf
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​Fortsetzung folgt...
​Rückblende 1943 - 1949, Dunkle Jahre für den RRCB
Autor Bruno Wüest , Teil 6/90
Aufgrund gefundener Dokumente geht hervor, dass der RRCB in den Jahren 1943 - 1946 in eine schwere Krise geriet, da der damalige Kassier Fritz Bachmann im Januar 1946 keinen Kassabericht mehr vorlegte. Trotz mehrmaliger Aufforderung des damalige Präsidenten Charli Tavel an Kassier Fritz Bachmann, den Kassabericht zur Revision vorzulegen, erschien Fritz Bachmann mehrmals nicht zu vereinbarten Terminen. Die Vereinsmitglieder kamen daher zur Überzeugung, dass Unregelmässigkeiten in der Kassenführung vorliegen müssen bis hin zum Verdacht der Unterschlagung von Vereinsgelder.
So musste Präsident Charli Tavel den Rechtsweg beschreiten und reichte mit unterem Schreiben Strafanzeige ein.
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Am 2.Mai 1946 hatte der gute Charli Tavel noch versucht den offenbar überforderten Fritz Bachmann zu einer Kassenübergabe bei sich zuhause zu bewegen um weitere rechtliche Schritte zu vermeiden. Wie unteres Schreiben belegt.
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Am 21.November 1946 bestätigt das Stadthalteramt Arlesheim die Strafanzeige gegen Fritz Bachmann. Jedoch ist die Kassenführung dermassen mangelhaft, dass der Untersuchungsbeamte die Beilagen zurück sendet, damit erst eine ordentliche Buchführung erstellt wird um überhaupt eine Veruntreuung nachweisen zu könne. Siehe unteres Schreiben. 
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Am 10.Januar 1947 erstattet der RRCB definitiv Strafanzeige gegen Fritz Bachmann. Denn die polizeilich beschlagnahmten Kassenunterlagen zeigten krasse Verschleierungsspuren, indem ganze Seiten aus der Buchhaltung herausgerissen waren und der Kassenverkehr von Juli 1942 - Februar 1944 völlig fehlte und im dunkeln blieb. Es wurden Fehlbeträge von 400 - 500.- CHF befürchtet. So erfolgte der nächste untere Schritt...
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Am 18.März 1947 schreibt Charli Tavel, dass offenbar eine vom Gericht empfohlene Aussprache, zwischen dem RRCB und dem Angeklagten Fritz Bachmann, mehrmals wegen Abwesenheit des Angeklagten wieder nicht zustande kam und Charli Tavel dem Gericht eine offensichtliche Straftat beklagte und den Fall Bachmann an das Gericht zurückweist, mit dem Hinweis sich der Sache anzunehmen, da es sich um Schädigung von Allgemeingut handelt. Wie aus unterem Schreiben ersichtlich ist...
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Ob es zu einer Verurteilung von Fritz Bachmann kommt, ist im Moment aus den Unterlagen nicht ersichtlich. Kann sich aber beim abtragen des gesamten RRCB Aktenberges noch herausstellen. 
Jedenfalls muss diese Epoche für den RRCB sehr ätzend gewesen sein, dazu kommen noch die unsicheren Kriegsjahre. BW

​Rückblende 1950 - 1954, Aufschwung für den RRCB, Teil 7/90
​generell Dokumente anklicken zum vergrössern
Nach den Kriegswirren ab 1950 ist anhand der Aktivitäten zu erkennen, dass beim RRCB wieder Unternehmungsgeist einkehrt. Von der GV sind leider keine Protokolle vorhanden, aber aus der Korrespondenz ist zu ersehen, dass immer noch Charli Tavel Präsident ist.  

Dölf Meister stellt den Antrag, dass Anfänger und Junioren, welche an Schweizerischen Rennen in die ersten fünf fahren, vom RRCB eine Prämie von 10.- CHF erhalten sollen und ebenso vom 6. - 10. Rang noch ein Fünfliber gereicht werden soll.

​Das lässt doch auf eine rege Renntätigkeit schliessen, indem der Nachwuchs gefördert werden soll. Siehe Antragsdokument rechts.

Aber auch die Vormacht der Veloclubs ist aus dem Ansinnen des RRCB zu identifizieren. So wird von Dölf Meister ein Antrag zum Aussprechen von Bussgeldern gestellt. Es soll bei unentschuldigtem fernbleiben bei einer Monatsversammlung, eine Geldbusse von 0.50 bis 1.- CHF zur Diskussion gestellt werden. Ob das von der Versammlung beschlossen wurde ist im Moment aus den Akten nicht ersichtlich. Möglicherweise gibt es noch  Zeitzeugen?
Man stelle sich vor, Löhne heute ca. Faktor 10 grösser, unentschuldigtes Fernbleiben vom Club-Hock wird mit einer Busse von 5.- bis 10.- CHF bestraft. Der RRCB wäre alle finanziellen Sorgen los, aber auch seine Mitglieder.
Aber auch "Lämpe" im RRCB veranlassen zu spektakulären Austritten.

So lässt der Austritt von Fritz Saladin tief blicken, indem er sich über zirkulierende Gerüchte beschwert und umgehend den Abschied erklärt. Hypothese von mir; es wurde viel später bekannt, dass Fritz Saladin homosexuell orientiert war, was zur damaligen Zeit eine erhebliche Erniedrigung bedeutete und tunlichst verschwiegen wurde. Ich vermute das Fritz darüber getadelt wurde. Zeichen eines intoleranten Zeitgeschehens.

Unbekannt der Grund, warum Adolf Schraner mit Sohn Gerd kurz und bündig den Austritt aus dem RRCB erklärten. Aber umso wichtiger, dass Gerd Schraner später noch viele Jahre ein geschätztes Mitglied war und bis zu seinem Tode vor wenigen Jahren ein aktives Clubmitglied an unserem Club-Hock und GV war. Seine Geschichte als anerkannten Laufradbauer konnte ich mit ihm auf unserer Homepage aufarbeiten. Er baute mir dafür die letzten Laufräder die er konstruierte und sie werden immer noch von mir in Ehre gehalten.  

Hier zur Story von Gerd Schraner:
​Gerd Schraner - radrennclubbasel

​

Mit dem Namen Max Rey rückt 1953 eine nachhaltige RRCB - Epoche ins Geschehen beim RRCB. Im Dezember 1953 lässt sich Max Rey vom Passiv- zum Aktivmitglied transferieren und wird ab dato ein halbes Jahrhundert, durch alle Böden durch, den RRCB mitprägen. Wir werden Max in vielen Dokumenten, in verschiedenen Rollen begegnen.

​Wenn ich nur wüsste, wo alle seine Fotos von einem halben Jahrhundert lokalem Radsport geblieben sind. Sie wären wahnsinnig wichtig für unsere Homepage!
​Für Hinweise tot oder lebendig werden 100.- CHF geboten!

Man beachte auch den hervorragenden Schreibstil von Max, welcher seine friedfertige Art mit Stil dokumentiert.

Aus einem Bericht zur Hälfte der Clubmeisterschaft 1953 geht hervor, dass sich Max Rey bereits von 29 Teilnehmer! im 13.Rang klassiert hat und uns geläufige Namen wie Peter Zimmerli, Franz Redaschi, Romeo Cassani, Rene Güdel, sowie die altgedienten Charli Tavel und Dölf Meister eine neue Radsportepoche andeuten. 

Im Schlusswort zur Clubmeisterschaft 1953 erscheint auch noch der neu zugestossene Werner Arnold im 18.Rang und einmal mehr müssen an die Teilnehmer Vorkommnisse angemahnt werden. Das haben sie definitiv nicht von uns 68-ziger gelernt.
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Von der Mairie de Colmar liegt eine Bestätigung von 1953 zur Benutzung der Rennbahn durch den RRCB vor. Eine lange Tradition des RRCB, bei der ich in den 80ziger Jahren auch mal dabei war.​
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​Foto mit den beiden legendären Dölf Meister und Charli Tavel ganz rechts. 
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​1954
Ein GV-Protokoll fehlt uns noch immer, aber aus einem Sportlichen Jahresrückblick 1954 ist zu entnehmen, dass der Club mit den sportlichen Leistungen zufrieden war, obwohl zwei der besten Aktivmitglieder wegen Unfall und Kranheit ausgefallen sind. Ob da Peter Zimmerli mit seinem offenen  Oberschenkelbruch dabei ist?
Wiederum muss bedauert werden, dass zwei Mitglieder wegen unsportlichem Verhalten ausgeschlossen werden mussten. Was war denn da verdammt nochmals im Kleinbasel los, sind wir die Nachfahren von Gangstern? 

Im Schlusswort zur Clubmeisterschaft (CM) 1954 wird erwähnt, dass nur 8 Rennen zur CM ausgetragen wurden, dies weil Terminschwierigkeiten durch Kantonale- und Schweizerische Strassenrennen, sowie durch Militärdienst störten. Aus dem Schlussklassement der CM ersieht man, dass sich Max Rey zwischen Rene Güdel und Peter Zimmerli auf den 3.Rang geschoben hatte. Auch sind aus der Rangliste lauter uns geläufige Namen zu entnehmen.

Meinem Vorgänger des Internet von 1953, wird angemahnt, dass er den Schaukasten beim Rest. Feldberg nicht aktualisiert. Relativ geharnischt fordert Franz Redaschi den Verantwortlichen auf, ihm den Schlüssel zum Schaukasten zu bringen, das frühere Internet, damit er endlich den Rennbericht zum 100 Km Clubrennen aushängen kann. Jetzt hoffe ich nicht, dass mir Bummi 69 Jahre später an den Karren fährt. 
Das Mannschaftsfahren in Cham konnte nicht gefahren werden, da diverse Ausfälle von Fahrern gemeldet wurden.
​Schliesslich wurde auf die Teilnahme verzichtet. Im Nachhinein stellten sich aber krasse Unwahrheiten heraus, welche die Teilnahme am Mannschaftsfahren bewusst verhindern sollten.

Die Sache wird im Dokument eingehend erläutert und schliesslich wurden zwei Fahrer vom RRCB ausgeschlossen.   

Hatte nicht in den 70ziger Jahren eine RRCB Tourenmannschaft den mit einer Lizenz versehenen Hanspeter Mohn † in das Touren-Team integriert und wurden prompt anschliessend disqualifiziert. Waren die Vorfahren genetisch erfolgreich?

Mit einer offiziellen Mitteilung an den Schweizerischen Radfahrerbund teilt der RRCB mit, dass die Fahrer Robert Keller und Egon Häusler aus dem Verein ausgeschlossen wurden. Siehe Dokument rechts.
Die Formulierung unreelle Machenschaften gegenüber dem Verein, werden zur allgemeinen Publikation geltend gemacht.


​Eine Zusammenstellung der Sportkommission des Radsport Verbandes beider Basel von 1954, gib einen gewaltigen Einblick über das Radsportgeschehen mit unzähligen Klassierungen und deren Namen sowie der Vereine.
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Rückblende 1955 - 1956, Teil 8/90
Autor Bruno Wüest
Ab 1955 begleitet den RRCB ein gewaltiger Aufschwung durch die Winter-Radrennbahn in Basel. Ab dieser Epoche kennen wir nun viele Namen welche zum Teil immer noch an unserem Club-Hock teilnehmen.
Generell zum vergrössern Dokumente anklicken
Leider ist aus dem Jahr 1955 immer noch kein GV-Protokoll vorhanden. Aber bereits im Februar stehen beim RRCB wieder Querelen an. Offenbar wurden im Hintergrud Fäden gezogen in die auch Rene Güdel hineingezogen wurde. Da wurden von gewissen Leuten Machenschaften angezettelt für die Rene jedoch Charakterstärke zeigte und diesen renntaktischen Vorgaben nicht folgte. Folglich wurde vom Drahtzieher im Hintergrund gegen den RRCB verärgert weiter gewühlt.
Mit einem Schreiben wendet sich der RRCB an den Radsportverband beider Basel mit dem sprichwörtlichen Hinweis "Diesem Herrn endlich sein Handwerk zulegen". 

Aus dem Vorstandsverzeichnis vom Februar 1955 sind nun sehr geläufige Namen zu entnehmen, wie Max Rey, Franz Redaschi und Rene Güdel etc. siehe unten
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Allerdings im Dezember 1955, kommt es zu einem gewaltigen Aderlass im Vorstand, es geben den Austritt:
Am 26.11.1955 Rene Jeker
Am 29.11.1955 Oskar Hügin
Am 01.12.1955 Dölf Meister
​Am 01.12.1955 Charli Tavel

Kündigungsschreiben anklicken
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​Positives gibt es aber von der Clubmeisterschaft 1955 zu berichten, da sind 18 Fahrer klassiert und da kennen wir schon viele Namen   
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​1956
1956 fehlt leider auch das Protokoll der GV, deshalb ist der neue Vorstand nicht ersichtlich. Jedoch ist es auch das Jahr des 25.Jubiläum für den RRCB und irgendjemand hat sich die Mühe genommen, eine schöne Jubiläumskarte zu zeichnen. Siehe Rechts.

Bei den Inseraten fällt mir auf, dass 1956 der Gründer des RRCB, Hans Steiner auch ein Inserat gesponsert hat und offenbar immer noch dem RRCB sehr zugewandt ist.

Auch das Restaurant Feldberg gehört zu den Inserenten, was sozusagen die Heimat des RRCB für viele Jahre wurde.
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​Die Rangliste der Clubmeisterschaft 1956 lässt nun mit 28 Klassierten die Schlagkraft des aufstrebenden RRCB erahnen. Lauter Namen die uns geläufig sind. Endlich auch ein Lob für Disziplin und Fairness an der Clubmeisterschaft.
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Die Geschichte des Radrennclub Basel

Rückblende 1957, Teil 9/90
Autor Bruno Wüest
1957
Aus dem Jahr 1957 sind nun mehr Dokumente vorhanden. Von Rolf Gautschi, ein hervorragender Zeichner, wird das Jahr mit einer Rennfahrerskizze begrüßt (Dokument 1).  Ferner geht hervor, dass Franz Redaschi als Präsident amtet und in seinem Jahresbericht sich drei sehr ehrenwerte Aufgaben vornahm, nämlich,
  1. Sportauffassung des RRCB in der Öffentlichkeit Ehrvoll zu vertreten.
  2. Das Leistungsniveau der Fahrer zu heben.
  3. Die Pflege der Guten Kameradschaft.

​Gerade der letzte Punkt scheint in der bisherigen Epoche enorme Probleme zu verursachen. Offensichtlich scheint auch eine massive Abwerbung von Rennfahrern unter den Vereinen zu bestehen, welche speziell in seinem Bericht erwähnt wird. Die Ursache wäre noch interessant von einem Sozialpsychologen erklären zu lassen. Ist es nachhallende Kriegsrhetorik?, prallen zu viele Alphatiere aufeinander? etc. Köstlich auch sein Hinweis "zuerst die Arbeit und dann das Vergnügen" und aus heutiger Sicht die Bemerkung "was für Verlockungen und Intrigen die heutige Welt der Jugend bietet" dabei gab es noch gar kein iPhone! Auch seine mahnenden Worte "dass solche dubiosen Elemente bei uns ausgeschlossen werden" lässt immer noch aggressive Machtansprüche der damaligen Zeit vermuten. 
​
Erfreulich darf Franz aber die gehobene Mitgliederzahl auf 70 erwähnen und speziell ist auch der Passivmitglied-Status mit 19 Personen entstanden. Auch wird eine Vertretung im Kantonalverband angestrebt, um auch auf die Läufe der Baslermeisterschaft Einfluss zu haben.
​Besonders erwähnt wird, dass der Städtematch Basel - Zürich mit Max Baumann, Rene Güdel, Peter Zimmerli und einem weiteren Fahrer zugunsten Basel entschieden wurde. Ferner hatte die Wunderpaarung Güdel - Baumann in der Frankfurter Festhalle DE, in einer 75 Km Americaine, die gesamte deutsche Spitzen-klasse hinter sich gelassen. (Dokument 2) Allgemein sind uns nun praktisch alle Namen der Akteure bekannt und auch Franz Redaschi habe ich als Vorbild mit hohen menschlichen Werten noch kennen gelernt. 
​
Aus dem Protokoll zur Monatsversammlung vom 8.Februar 1957 werden unter Mutationen die Eintritte von Fabbri Bruno, Flury Rolf, Kobel Peter, Meyer Rolf und Walliser Jakob als Aktivmitglieder aufgenommen. Auch Aus-schlüsse, wegen nicht zahlen von Beiträgen und Interessenlosigkeit, wurden veranlasst. Es werden Erfolgsresultate zitiert, die dominanten Leistungsträger waren Rene Güdel, Max Baumann, Peter Zimmerli und Max Bachmann etc. (Dokument 3).
​Aus einem eingeschriebenen Brief vom 13.04.1957 geht hervor, dass die Paarung Ruedi Büttiker-Gautschi im Vorstand ein gewaltiges massives Zerwürfnis vom Zaun brechen. In dessen Gefolge Schlichtungs-kommissionen und ein gehässiger Briefverkehr innerhalb des Vorstandes tobt. (Dokument 4). Franz Redaschi und Andre Güdel bemühen sich um Beilegung des Streites im Vorstand. Mit einem geharnischten Brief zur Sache Büttiker-Gautschi, wendet sich Andre Güdel an Präsident Franz Redaschi (Dokument 5).
Erfreuliches aber zeigt das Protokoll von der Monatsversammlung 12.04.1957, worauf diverse radsportliche Aktivitäten aufgelistet sind. Trotzdem rügt der Präsident Vorfälle über Benzinfahren und Sportchef Fritz Nussbaumer rügt Unsportlichkeiten anlässlich eines Clubrennen, zwei Fahrer behinderten sich im Sprint. Für die Teilnahme an der Zürimetzgete wird eine Kollektivfahrt organsiert. Das ist allerdings lässig !!!  (Dokument 7)
​
An der Monatsversammlung vom 24.05.1957,
wird über den Fall Büttiker-Gautschi informiert. Büttiker ist mit der Sistierung aus dem Vorstand einverstanden, Rene Gautschi jedoch nicht und drohte mit dem Austritt aus dem Club. Jakob Walliser gerät unter Beschuss, da er offensichtlich am Club-Kriterium in Birsfelden, den Anordnungen der Jury nicht Folge leistete. Er wurde von der Rangliste gestrichen und für die nächsten zwei Clubrennen mit einem Startverbot belegt. Er behält aber ein eigenes Reglement im Köcher.
Sportlich werden diverse gute Klassierungen zitiert, während Peter Zimmerli und Max Bachmann ein Präsent zur Qualifikation zum Amateur A überreicht wird. (
Dokument 7b)
​

Am 30.05.1957 teilt Sekretär Andi Güdel in einem Brief, wegen unsportlichem Verhalten gegenüber der Jury, dem Schuldigen Jakob Walliser mit, das die ursprüngliche Bestrafung gemildert wird. Versetzung auf den letzten Platz der Klassierten und das Startverbot für die nächsten zwei Clubrennen aufgehoben. (Dokument 8) Den Schaggi habe ich auch noch als sehr impulsiven Radsportler erlebt, schätze ihn aber sehr!

Eine ganz schöne Solidarität zeigt der RRCB gegenüber Otto Vogt zum Aufbau der Basler Rennbahn, da der RRCB über zwei Schreinerfachleute verfügt, da dürfte sicher Rene Güdel dabei sein, und weitere Idealisten aufgeboten werden können. (Dokument 9)

Für das Mannschaftsfahren vom 30.06.1957,
sind vom RRCB drei Mannschaften angemeldet, mit uns sehr bekannten Fahrern. (Dokument 10) 
​

Am 06.08.1957 teilt Sekretär Andi Güdel, Jakob Walliser mit, dass er ab Oktober als Trainingsleiter funktionieren darf, die Turnhalle sei reserviert. Ja Schaggi war ein intensiver Konditionstrainer, Bücher aus der Ostzone gelesen, wie er sagte? (Dokument 11)
​

Am 09.08.1957 sendet Rene Gautschi einen Brief an Sekretär Andi Güdel, indem er die Vorstandsarbeit gewaltig tadelt, mit dem Schlussatz "Denkt doch an die Zeiten wo wir eher bescheiden Klein waren, dafür waren wir aber alle Freunde". (Dokument 12)

​Am 
13.08.1957 haut der hochanständige Max Rey auf den Tisch und erklärt nach einem intensiven Diskussionsabend, den Rücktritt aus dem Vorstand. (Dokument 13), so kenn ich Dich gar nicht Max?
​

In einem Dokument vom 13.September 1957 ist die ganze Organisation des RRCB zusammengefasst. Es sind unglaubliche 21 Positionen mit Aufgabenbereichen besetzt. Es ist die Blütezeit der Basler Rennbahn angebrochen. (Dokument 14) 
​Am 27.10.1957 kracht es schon wieder, die Herren Max Bachmann - Georg Freuler sind an einem Kriterium in Pratteln aneinander geraten und ist der Höhepunkt von Zwistigkeiten seit längerem. Max Bachmann verunmöglichte die friedliche Beilegung des anhaltenden Streites und wir vom Verein ausgeschlossen. Max Bachmann ist Clubmeister und trotzdem wird ihm die Clubmeisterschaft verliehen, man wolle ihn keineswegs schädigen oder schlecht machen. Das ist allerdings eine sehr tolerante Geste seitens RRCB und verdient Beachtung. Georg Freuler erhielt eine scharfe Verwarnung und wurde massgeregelt. Interessant auch der Verteiler dieser Meldung über den Ausschluss von Max Bachmann, nämlich an SRB Zürich, Olympia Basel, Concordia Basel, VC Riehen Herrn Vogt, VC Ciclist und VC Binningen. Alle informierten werden gebeten von diesem Schreiben keine öffentliche Publikation zu machen. Das ist jetzt nach 75 Jahren geschehen! (Dokument 15) 
​Das Protokoll einer Vorstandssitzung vom 
13.11.1957 bringt Einblick in das Vereinsgeschehen. So muss festgelegt werden, wer eigentlich unterschriftsberechtigt ist. Die Zauberformel, der Präsident für alle Vereins-Geschäfte, der Kassier für alle Kassa-Geschäfte. Die Angelegenheit Bachmann - Freuler wird als abgeschlossen erklärt. Zur  Überarbeitung der Statuten wurde eine Kommission gebildet. Interessant, dass offenbar RRCB Club-Schal`s verkauft werden sollen und 3 Stück an Lager gelegt werden. Wer hat einen solchen Schal, ich möchte ihn haben !!! Und im weiteren ist nun bewiesen, dass Bussen für versäumte GV`s eingezogen werden sollen, da herrschte noch eine anderer Wind! Eine Passivmitglieder-Clubmeisterschaft soll aus Zeitgründen aufgeschoben werden, hingegen sollen Kegelabende weiterhin stattfinden, zur Pflege der Kameradschaft. Und der Schlusspunkt, wegen vorgerückter Zeit muss die Vorstandssitzung um Mitternacht abgebrochen werden! Also fleissig waren sie allemal. (Dokument 16) 
​Die Vorstandssitzung vom 18.12.1957 zeigt eindrücklich wie aggressive Abwerbungen im Fall von Max Baumann durch die Herren Vogt VC Riehen und Häring VC Binningen betrieben wurden und eingehend Abwehrmaßnahmen diskutiert wurden. Die geänderten Statuten liegen vor, jedoch muss die Diskussion darüber wieder abgebrochen werden, Schluss der Sitzung 24 Uhr ! (
Dokument 17). Und schliesslich das letzte Dokument aus dem Jahre 1957, ein Protokoll einer Aktivensitzung mit dem sportlichen Leiter Fritz Nussbaumer. Herrlich wie eine Demokratie funktioniert, über alles wird abgestimmt, denn Jakob Walliser beharrt auf 8 Clubrennen im 1958. Für die Terminierung beharrt Jakob Walliser, dass auf Amateure A keine Rücksicht zu nehmen sei. Damals schon Schweizerrecht vor EU-Recht, der SRB-Kalender soll keinen Einfluss haben auf den Kalender der RRCB-Clubmeisterschaft, nur die Vierkantone, M.v.Z. und Nordwetsscheizer-Rdf. sollen berücksichtigt werden. Im Laufe der Diskussionen kam es zu einem Zwischenfall, Jakob Walliser und Ruedi Büttiker hatten Meinnungsverschiedenheiten über den Schwierigkeitsgrad der einzelnen Clubrennen. In dessen Verlauf Jakob Walliser, Ruedi Büttiker lächerlich machte, sodass dieser das Lokal verliess. Jakob Walliser wurde scharf gerügt, 22:45 Uhr Ende der Sitzung. (Dokument 18)
Wer noch RRCB-Fotos von 1957 hat, bitte mir zusenden

Die Geschichte des Radrennclub Basel

Rückblende 1958, Teil 10/90
Autor Bruno Wüest
1958
Das erste Dokument von 1958 stammt aus einer Vorstandssitzung vom 10.Januar im Rest. Feldberg. Max Rey gibt Auskunft über die Kasse und belegt damit, dass seinem Austrittsgesuch 1957 aus dem Vorstand nie entsprochen wurde. Bei den Mutationen fallen die Austritte von Jakob und Sohn Jörg Walliser auf. Es wird auf eine Diskussion über diese beiden Austritte an der GV verwiesen. Rene Güdel wird an der GV, zum Abschied vom aktiven Rennsport, vom Vorstand ein Bouquet überreicht, lustigerweise aus einer Tellersammlung von 16.- CHF. Wieder begleiten Diskussionen über diverse Austritte das Vereinsgeschehen. Sportchef Nussbaumer informiert über die Austragung der Clubrennen. Typisch für die Zeitepoche, zur Anmeldung für die Clubrennen muss man jeweils am Freitagabend davor im Rest.Feldberg erscheinen und den Kassabeleg für den Einsatz vorweisen. Es gab noch kein Internet, wahrscheinlich auch kein FAX! Schluss 23:30 Uhr. (Dokument 1)
Aus dem Jahresbericht von Präsident Andy Güdel, zur GV vom 18.Jaunar 1958, entnimmt man eine geharnischte Erklärung zur ätzenden Vorstandsarbeit. Worte wie undiszipliniertes und unkameradschaftliches Verhalten von Vorstandsmitglieder werden ausgesprochen, welche schliesslich zu Arbeitsunfähigkeit des Vorstandes führten. Mit der Bildung eines neuen Vorstandes wurde ein erfreuliches Teamwork geschaffen, welches die Mitgliederzahl auf 95 anheben konnte. Andy Güdel hält mit einer Standpauke nicht zurück, Zitat: Die Fehlbaren sehen ihre Fehler hoffentlich ein und ziehen daraus eine Lehre. Diejenigen jedoch die nicht belehrbar sind, weilen Gottseidank nicht mehr unter uns! Es werden insbesondere die rennsportlichen Verdienste vom zurückgetretenen Rene Güdel verdankt, aber auch neue radsportliche Erfolge ausgelobt. Der zum Verkauf gelangte Vereinsschal hat grossen Anklang gefunden, mittlerweile wurden 30 Stück unter die Leute gebracht. Ich habe jetzt auch einen, danke schön Arcangelo!!! (Dokument 2)
Mitglied Eugen Suter beschwert sich in einem Brief vom 15.Januar 1958 über das Selektionsgebaren von Herrn Vogt, um die Teilnahme an der Cenci-Armbinde, eine begehrte Trophäe auf der Basler Rennbahn. Aus dem Brief ersieht man ein unglaubliches taktieren mit der Selektion um Vereinsinteressen wahrnehmen zu können. Einige bekannte Namen wie Fritz Gallati sind involviert, Herr Vogt kommt in diesem Schreiben nicht sonderlich gut weg, denn allen Leuten gut getan, ist eine Kunst die auch Otto Vogt nicht kann. (Dokument 3) 
Eine Mitteilung vom SRB erreicht Präsident Andy Güdel am 24.Jauar 1958, dass Hans Lanz (VC Riehen) vom SRB ausgeschlossen wird, weil er anlässlich einer Etappenankunft der TdS 1957 gegenüber einem Funktionär tätlich wurde. Es erfolgte ein gerichtliches Verfahren mit Verurteilung. (Dokument 4)
Vorstandssitzung 5.Februar 1958, Georg Freuler erhält einen letzten scharfen Brief wegen Vorkommnissen an der GV vom 18.Januar. Das Aufnahmegesuch von Hans Lanz wurde mit 3 gegen 4 Stimmen abgelehnt, man erinnert sich der Mann wurde tätlich an der der TdS. Das damalige Internet war das Vereinskästchen, welches vermutlich beim Rest. Feldberg hing. Redaktionell wird es nun besorgt von Franz Redaschi und Max Rey. Das Kästchen wir einer gründlichen Renovation unterzogen, heute würde man sagen ein Update. Die Auslage soll alle 2 Wochen erneuert werden. Der RRCB ist enorm aktiv geworden und es wird Personal für allerlei Nebenfunktionen benötigt.
  • Training in der Turnhalle, Rene Güdel
  • Cabine auf der Rennbahn, Max Rey
  • Betreuer auf der Rennbahn, R.Güdel, E.Honegger
  • Material auf der Rennbahn​, Fritz Nussbaumer
  • Streckendienst, R.Bolliger
  • Berichterstatter, Rad-Sport und Balser-Sport, Andy Güdel. Arbeiter-Zeitung, National-Zeitung (heutige BAZ), Basler-Nachrichten, Traugott Weber.
​​​Für die Organisation des Sprinterrennen zur Balser-Meisterschaft wird ein OK erstellt, OK-Präsident ist Traugott Weber mit diversen Helfern. Fritz Nussbaumer präsentiert 6 Clubrennen mit Straßenrennen, Zeitfahren und Sprinterrennen. Max Rey wird beauftragt eine Haftpflichtversicherung für die Clubrennen abzuschließen. R.Bolliger organsiert für die Passivmitglieder einen Kegelabend. Am Stammtisch soll wieder eine Foto aufgestellt werden (Marketing). Schluss 23:45 Uhr (Dokument 5).
​Ein Reglement für die Clubmeisterschaft wird erstellt (Dokument 6)
​
Protokoll Vereinsversammlung vom 12.Februar 1958. Anwesend 22 Aktive, 7 Passive. Eintritte Wehrli René, Jmhof Arnold und Kobel Jürg. Sportchef Fritz Nussbaumer informiert, dass am Sonntag 16.Feruar eine Rennfahrersitzung anberaumt ist, wo das Programm für die Vereinsrennen ausgehändigt wird. Das Hallentraining wird bis Ende März angeboten, danach soll auf der Strasse trainiert werden. Für die Vereinsrennen wurde eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen, das dürfte die Handschrift von Max Rey sein.
Das Kantonale Sprinterrennen wurde dem RRCB übertragen. Lustigerweise gibt es auch eine Vereinsmeisterschaft für Passivmitglieder mit folgenden Wettbewerben:
2 Km Waldlauf,
10 Km Zeitfahren ohne Rennvelo,
80 m Lauf,
Hochsprung,
Kugelstoßen und
​Herbstkegeln mit 30 Würfen pro Teilnehmer, wahrscheinlich mit Feldschlösschen Bier in der Birne. Der in Ungnade gefallene Hans Lanz wird begnadigt mit einer Abstimmung von 18 Stimmenden für die Aufnahme von Hans Lanz und einer Gegenstimme. Der RRCB zeigt Toleranz und Flexibilität. (
Dokument 7).  
​
Rapport zum 3.Lauf der Clubmeisterschaft, inkl. Rangliste.
Da staun ich, Ronnj Fabbrj vor Peter Zimmerli auf dem 1.Rang, der junge René Wehrli auf  dem 6.Rang usw. Marcel Hägler gesteht nach dem Zieleinlauf sofort, er sei ca. 2 Km hinter einem Moped her gefahren "Er habe das nicht erstrebt, der Moped-Fahrer, ein unbekannter, sei mit Absicht vor ihn her gefahren" hm...
​so blöd wo kommt jetzt plötzlich das Moped her? (
Dokument 8)

​Am 16.April 1958 flattert eine Reklamation des Radsportverbades beider Basel ins RRCB-Haus. Es sei wiederholt in der Tagespresse zu lesen, dass der RRCB ein Clubrennen veranstaltet habe und damit die Rangliste bekannt wurde. Solche Rennen, welche bei der Polizei nicht angemeldet wurden, sind verboten. Lustigerweise verbietet der Radsportverband beider Basel nun nicht die Clubrennen, sondern nur die Publikation in der Tagespresse davon. Herr Schürch sei einmal zu einer Vereinssitzung einzuladen, damit er die Gefahren einer solchen Publikation erläutern kann und nicht etwa die Gefahr auf nicht gesperrten Strassen Rennen zu fahren. Die sind ja schlimmer als ich! (Dokument 9).

​Vereinsversammlung 18.April 1958 im Rest.Hirscheneck. Anwesend 19 Aktive und 7 Passive. Ha ha ha..., das Protokoll wird vom Verfasser anfänglich zu schnell verlesen, worauf er die Tourenzahl etwas synchronisiert, sodass es einstimmig aufgenommen wird. Das war die Geburt der Kadenz beim "schnurren", wurde später von Karl Heinzmann im Radsport übernommen und von Lance Armstrong fortgesetzt. Präsident Andy Güdel sucht vergeblich nach Adressen von Clubmitgliedern. Max Rey meint lakonisch, ein jedes Clubmitglied muss eine Bundeskarte lösen, da steht alles drin. Rene Güdel bemängelt den schlechten Besuch des Mannschaftstrainings, welches die Grundschule für einen guten Rennfahrer sei. Max Rey, Renato Bevilacqua, R.Gjsin, Ruedi Jutzeler, übermitteln aus Mailand frohe Ostertage, waren wahrscheinlich beim Gianni Trikot kaufen. Das Reizwort Doping taucht erstmals auf von Jmhof, er habe einen Pflegerkurs des SRB in Zürich besucht. Das heikle Thema "Doping" sei auch behandelt worden. Das beste Doping sei ein tiefer und ruhiger Schlaf, das tönt nach Ferdy Kübler. Ca. 70 Jahre später meinte Hans Hollenstein, welcher mit Ferdy an der TdF das Zimmer teilte "hesch gseh wie dä chan lüüge". Ruhe in Frieden Ferdy! (Dokument 10) 

Am 4.Mai 1958 bittet in einem Brief an den Vorstand, Oskar Wehrli, seinen Sohn Rene Wehrli mit sofortigem Beschluss aus dem RRCB auszuschliessen. Der Vater ist besorgt, da Rene für die Lehre fast keine Zeit mehr hat. Es soll auch Spannungen und Nervosität in der Familie vorherrschen. Die ist ein ehrenwertes Zeugnis von einem besorgten Vater, dem die Berufsausbildung des Sohnes sehr am Herzen liegt. Die entbrannte Leidenschaft für den Radsport bei Rene, haben wir ja selbst durchlebt und können wir nachvollziehen. In Absprache mit Rene Wehrli darf ich diesen Brief publizieren. (Dokument 11)

Andy Güdel wirbt für ein Vereinsabzeichen, da der Wunsch dafür mehrfach vorliegt. Er bittet um kreative Vorschläge und zeigt erste Entwürfe auf einem Brief. Das würde mich auch interessieren wie er das damals gemacht hatte, es gab weder Kopierer noch Scanner? (Dokument 12)
​
​
Protokoll Vorstandssitzung vom 4.Juni 1958, Andy Güdel erklärt das die Angelegenheit, Austritt Rene Wehrli besprochen wurde und diplomatisch erledigt wurde. Laut Aussage Rene Wehrli ist er nie aus dem RRCB ausgetreten und heute noch treues Mitglied.
Für das Kantonale Mannschafstfahre sind 3 Mannschaften angemeldet. Der Sprinter Peter Zimmerli wird selektioniert, wenn er an den letzten 3 Training teilnimmt. Da konnte noch Druck gemacht werden, denn Hans Kammerer kann nicht selektioniert werden, weil er die Trainings nicht besuchen kann, Basta.

​Für die Organisation des Kant. Sprinterrennen ist vom Tiefbauamt die Bewilligung auf der Mauerstrasse eingegangen. Die Mauerstrasse sollte für Jahrzehnte das Meka für das Kant. Sprinterrenen werden. Die CIBA stellt Duschräume samt Bademeister zur Verfügung. (
Dokument 13)  
Vereinsversammlung 13.Juni 1958 im Rest.Hoburgerstube, anwesend 20 Aktive und 7 Passive. Alles dreht sich um die bevorstehenden Mannschaftsfahren und das zu organisierende Sprinterrennen an der Mauerstasse. Jules Fabbri berichtet über die Aussprache zwischen dem Präsidenten des Radsportverbandes und dem Polizei-departement Liestal bezüglich der Clubrennen auf der offenen Allmend. Und man staunt wieder, gegen die Clubmeisterschaft hat die Polizei nichts einzuwenden, sofern eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen ist, es fehlt nur noch, und keine Leichen herumliegen. In der Berichterstattung sollen keine Strecken und Durchfahrtszeiten publiziert werden. Die Polizei dein Freund und Helfer! Das Motto der Schweizerischen Konferenz für Sicherheit im Strassenverkehr "Radfahrer schützte Dich selbst - Schützet den Radfahrer". Ein Treffen zwischen dem RRC Basel und dem RRC Bern ist auf den 5.Oktober in Balsthal vorgesehen. (Dokument 14).​
Vereinsversammlung 15.August 1958, Anwesend 20 Aktive und 7 Passive. Unter 4 Eintritten taucht der Name Gerd Schraner auf. Sportpräsident Fritz Nussbaumer gibt die Resultate der Mannschaftsfahren und Punktefahren, sowie Clubkriterium bekannt. Wir kennen sie alle! OK-Präsident Traugi Weber gibt den Stand für das bevorstehende Sprinterrennen bekannt. Beachtlich die Liste der Sponsoren. Die Propaganda soll noch angekurbelt werden (Dokument 15).
Vereinsversammlung 26.September, Anwesend 19 Aktive 9 Passive. Amstad Werner ist am 12.März vom Vorstand provisorisch aufgenommen worden, hatte aber bisher keine einzige Versammlung besucht und sein Aufnahme konnte von der Versammlung nie bestätigt werden. Andy Güdel wird sich der Sache annehmen "Glungeni Sieche hets dört scho gäh". Und man staune Fred Jauslin, meinem alten Trainingskollegen selig, wird die Pfleger-Karte für die Rennbahn erteilt. Er soll die Kabine in Ordnung halten und die Kabinen-Miete einziehen. Und man staune nochmals, Fred Jauslin erhält als bester Inseraten- und Naturalgaben-sammler fürs Sprinterrennen einen von der Firma Allegro gespendeten Schnapskrug überreicht. Girio Miss Sophie. Für das Sprinterrennen ist das Organigramm mit 34 Positionen aufgelistet. Wow! (Dokument 16)
Präsident Andy Güdel verfasst in einem Bericht die Resultate und Leistungen aus einem reinen RRCB Paarzeitfahren. Der Club hat jetzt ein solches Potential, dass er 12 Paar-Mannschaften stellen kann um ein clubinternes Paarzeitfahren zu organisieren. In diesen Ranglisten ist es wieder mal  wie in der Hölle es sind alle da! (Dokument 17)​​
Am 17.Oktober 1958 meckert der SRB in einem geharnischten Brief an den RRCB, das die Suspendierung von Ronnj Fabbri berechtigt sei, da er wissen muss, wenn er eine Runde aussetzt, ein Rennen nicht mehr fertig fahren darf! Was ist denn in meinen früheren Trainingskollegen Ronnj selig gefahren? (Dokument 18)  
Am 31.Oktober protestieren mit einem Brief an den Vorstand, die beiden Paar-Zeitfahrer Rene Wehrli und Ronnj Fabbri, gegen die Rangliste, sie seien begründet auf dem zweiten Rang und nicht auf dem dritten! gottfriedstutz! (Dokument 19)
Am 28.Oktober 1958 antwortet Präsident Andy Güdel dem SRB zum Fall Ronnj Fabbri. Dabei versucht er Ronnj zu entlasten und spricht das demokratische Gewissen der SRB-Funktionäre an. Dazu muss der arme Werner Schaffhauser hinhalten, der offenbar an einem ähnlichen Vergehen geschloffen ist. Andy Güdel versucht alles um Ronnj zu helfen, aber die Bauernregel "Wer das Gesetz nicht kennt, ist nicht geschützt davor", kann das Vergehen nicht aushebeln. (Dokument 20)
10.November Brief von Andy Güdel an den Präsidenten des Radsportverbandes beider Basel. Der arme Ronnj kommt nicht zum Schlamassel raus. Für das Kantonale Querfeldein hatte er sich zu spät angemeldet. Wurde aber als Ersatz aufgestellt und zum Rennen zugelassen, aber dann ist er auf der Rangliste nicht erschienen. Was natürlich auf die Rangliste der Baslermeisterschaft einen negativen Einfluss hatte. (Dokument 21)
Protokoll der Vereinsversammlung vom 7.November. Nebst anderen wird Hansi Zimmerli in den Verein aufgenommen, was eine Nachhaltige Investition war, er ist heute noch dabei und sorgt für feine Dessert`s. Das Gartenfest zum Sprinterrennen bringt einen Reingewinn von 1241.- CHF. Das der RRCB ein Sprinterclub ist beweist die Rangliste mit allen Kategorien-Sieger, Amateur A Peter Zimmerli, Amateur B Remy Sägesser und Junioren Rene Wehrli. Das Kant. Zeitfahren Amateur B gewinnt Renato Bevilacqua. Als Bahnamateure haben sich qualifiziert Steiner, Bevilacqua, Sägesser und Flury. Die Preisverteilung für das Paar-Zeitfahren wird zelebriert, trotz Protest bleiben Wehrli-Fabbri auf dem dritten Rang. (Dokument 21 B)  
​

Am 17.Dezember 1958 Brief von Franz Redaschi an Präsident Andy Güdel. Franz möchte als Trainer nicht dem Vorstand angehören und stellt sich als Hilfstrainer von Rene Güdel, für die Strassenfahrer zur Verfügung. (Dokument 22)
1958 schliessen wir ab mit der Rangliste der Basler-Meisterschaft 1958. Da sind sie nun alle, welche im 1958 lokal an der Spitze waren. Besonders fällt mir auch ein gewisser Willi Erzberger auf. Willy aber mit y geschrieben, hasst er wie die Pest! (Dokument 23). Im Jahr 2022 habt Ihr mich ganz schön beschäftigt Jungs!
Hier zur ganzen RRCB-Geschichte
Fortsetzung folgt ab 1959...
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