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Werner Arnold

Autoren Bruno Wüest und Sohn Heinz Arnold

Werner Arnold war der Radsport-Enthusiast in der Region Basel, welcher als Radprofi, Radsporttrainer, Teamleiter, Mit-Gründer des VC Gundeli und Velogeschäftseigentümer, über Jahrzehnte den Radsport der Region Basel  näher brachte.  ​Nach seiner aktiven Laufbahn betreute er sowohl Elite-Amateurteams (Mondia, Bonanza, Gianni Motta-Schumacher, Paterlini Saxer Look) als auch Profis (Puch-Eorotex, Eorotex-Magniflex).  BW
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Wikipedia
Werner Arnold (* 14. Juni 1930 in Basel; † 1. Februar 2005 ebenda) war ein Schweizer Radsport-Profi.
Arnold gehörte in den 1950er Jahren zu den bekanntesten Radsportlern der Schweiz. Zu seinen Erfolgen gehört der Gewinn der Genfersee-Rundfahrt und der Kaistenberg-Rundfahrt, beide Rennen bestritt er 1953 als Amateur. Auch an der Strassen-WM in Lugano nahm er teil und belegte Platz 35. Im Jahr 1954 wurde er Sieger der Meisterschaft von Zürich. Im Frühjahr 1956 bestritt er seine ersten grossen Rennen als Profi. Er nahm an der Tour de France 1956 (Platz 86) und der Tour de Suisse (30. Platz) teil. Nach seiner aktiven Laufbahn betreute er sowohl Elite-Amateure als auch Profis, unter anderem die Teams Bonanza, Puch-Eorotex und Paterlini Saxer Look. Er starb im Alter von 74 Jahren an den Folgen einer Hirnblutung.
Vorwort Heinz Arnold

Aus meiner Sicht…
 
Es ist mir gar nicht möglich, aus der Aktivzeit meines Vaters als Rennfahrer Erinnerungen abzurufen, weil ich wegen meines Alters keine darüber habe. Weder an seine Aktivzeit bis 1958 noch an die Gründungszeit des VC Gundeldingen ab 1959 wäre aus meiner Optik etwas zu erwähnen. Und nur vom Hörensagen sind die Geschichten nicht erwähnenswert. Einzig Geschriebenes aus Zeitungen zeigen mir, dass mein Vater während seiner Aktivzeit in der Region zu den Besseren gehörte.
Für dieses Vorwort unterscheide ich im Folgenden klar zwischen seinen Rollen als Vater und seiner Funktion(en) im Radsport. Ich beschränke mich deshalb nur auf sein sportliches Wirken.
Etwas Bleibendes für mich zum Voraus: Er hat mich nie in irgendeiner Form zum Velofahren gedrängt und ich hatte, als er mir im Alter von 16 Jahren ein Mondia Rennvelo zur Verfügung stellte, überhaupt keinen fanatischen Vater erlebt. Im Gegensatz zum Eishockey: Beim EHC Basel war ich als 11-jähriger in der Kategorie Novizen (bis 16 Jahre) eingeteilt. Unser Trainer damals war kein geringerer als Bibi Torriani. Bei vielen Spielen wurden die Jüngsten kaum eingesetzt, obwohl der Spielstand z.B. 23:0 für uns stand. Das gefiel dem Werni Arnold gar nicht und er suchte noch während des Spiels den Trainer auf. Mit seiner unmissverständlichen Art machte er Bibi Torriani klar, dass bei einem solchen Ergebnis die Jüngsten doch auch Eiszeit erhalten sollten. Sonst könnten wir uns zu Hause umziehen und mit Schlittschuhen und Stock auf dem Canapé das Sitzen üben! Wir haben uns natürlich geschämt über seinen «gut gemeinten» Einsatz für uns.
Da ich mich durch das eigene Velotraining zunehmend für den Rennsport interessierte, konnte ich sehr viele Rennen mit meinem Vater begleiten (ich war ja nicht lizenziert) und bekam sozusagen viel mit von seiner Philosophie, die sich aber nicht immer mit meiner deckte. Selbst als ich mit 19 Jahren erstmals eine Lizenz als Amateur löste, war er nie am Strassenrand zu finden. Er hätte es bestimmt gemacht, wenn er zu jener Zeit nicht sein totales Engagement in seine Amateur-Elite Sportgruppen investiert hätte. Das war seine Welt, in der er sich mit all seinen Kräften bewegte, manchmal geschickt und bestimmt, manchmal sehr undiplomatisch und hemdsärmlig, aber sich immer für das Gute seiner Rennfahrer und den Radsport einsetzend. Die Konfrontation mit nationalen/kantonalen Verbandsdelegierten oder  Leuten der schreibenden Zunft scheute er keineswegs. Bildlich gesehen stieg er des Öfteren für die jeweilige Sache in den Boxring, um für das Recht zu kämpfen oder eben auch zu verlieren. Rückblickend muss ich aber sagen, dass er mehrheitlich sehr gute, auch junge Rennfahrer, charakterlich schwierige Typen, aber auch bescheidene, zurückhaltende Sportler hat weiterentwickeln und fördern können. Aber eben auf seine Art und Weise.
Den Anfang meiner Erinnerungen machte die Gründung des VC Gundeldingen 1959, der ja aus einer Disharmonie bestehender Vereine entstanden sein musste oder einfach deshalb, weil es dieses Gefäss solcher Radsportangefressenen auf dem Platz Basel nicht gab?! Da wüssten noch lebende Gründungsmitglieder wie Hans Peter Völlmin, Willi Erzberger, Emil und Werner Edelmann und Jörg Hänggi besser Bescheid, wie das damals war an der Sitzung in der Gundeldingerhalle. Auf alle Fälle wurde bald unter der Leitung meines Vaters trainiert (am Besammlungsort Viertel Kreis), so wie er sich das zum guten Gelingen der Rennfahrer und des VCG vorstellte. Diese Form entsprach eigentlich einer Sportgruppe, wie es sie später auf Elite-Stufe zuhauf gab.
In diese Zeit fallen auch meine ersten Erinnerungen, so z.B., 1963 wir als Familie an die WM im belgischen Ronse fuhren, wo der Landsmann des designierten Siegers Rik Van Looy, Benoni Beheyt in einem aus heutiger Sicht irregulären Dreiersprint den WM-Titel erspurtete. Dieses Ereignis blieb mir zwar auch in Erinnerung, aber meine Fleischwunde an der Unterseite des Oberschenkels, die ich mir beim Überspringen eines Stacheldrahtes zuzog, und die ich geflissentlich vor meinen Eltern versteckte, sind mir heute präsenter und auch sichtbar! Ich will damit sagen, dass wir viel an jegliche Radrennen gereist sind, wenn bekannte Fahrer meines Vaters daran teilgenommen haben. Nicht zur Freude meines Bruders und mir. Oder einmal verfolgten wir mehrere Tage die Tour de L’Avenir mit Übernachten im Auto! Mein Vater fuhr hinter der Rennkolonne, so dass er immerhin etwas Sichtkontakt zu den Fahrern hatte. Ich glaube, er hat sich bald über die CH-Mannschaft ein offizielles Schild besorgt, um sich noch besser im Autopulk bewegen zu können. Wenn mein Bruder oder ich während des Rennens «brünzlen» gehen sollten, hielt mein Vater NIE an! Wir mussten das Geschäft in einen Bidon erledigen. So war das!
Oder dass sich der VCG von der Firma Rock-o-La einen VW-Bus beschaffte, der später in Mondia Farben zu sehen war und 1965 sogar mit Basler Fahrern (Gebrüder Abt, Rolf Plüss) an die Rad-WM nach San Sebastian fuhr. Mein Götti, René Kron, war damals der Chauffeur.
In all den Jahren verlagerte sich die sportliche Betreuung weg vom VCG zu den Sportgruppen Mondia-Rossignol, Mondia-DAS, Bonanza-DAS, Gianni Motta-Schumacher und Saxer-Paterlini. Eigentlich ungewollt schaffte ich Ende1977 die Qualifikation zum Elite-Amateur, so dass ich die Folgejahre in seiner Mannschaft fahren konnte. Hier war der Kontakt Vater-Sohn in meiner ganzen Velokarriere als eng zu bezeichnen. Ich hatte aber wegen anderweitigen Aktivitäten nicht die Leistungsfähigkeit und den entsprechenden Biss, um in seine Fussstapfen treten zu können, was er bestimmt gerne gesehen hätte. Aber eben meine Ambitionen waren auch anderen Interessen zugewandt. Das hat er stets akzeptiert. Dass ich nicht, gemäss seinem Tipp, jede Woche Engelberg retour gefahren bin, um die Distanzen in den Beinen zu haben, hat er mir nie zum Vorwurf gemacht. Ich wäre vermutlich auch damit kein besserer Elite-Amateur geworden!
Die Jahre 1982 und 1983 amtete er als Sportlicher Leiter der CH Profisportgruppe Puch-Eorotex und Eorotex-Magniflex. Danach war eigentlich Schluss mit der aufwändigen Fahrerbetreuung. Er eröffnete 1984 sein Radsportgeschäft an der Solothurnerstrasse und war damit zufrieden.
Mein Vater zog sich keinesfalls aus dem Radsport zurück, sondern begann mit seinen Ideen wieder Schwung in den VC Gundeli zu bringen. Er brachte zwar neue Impulse ein, aber vieles blieb als Vorstandsmitglied an mir hängen. Das Internationale Paarzeitfahren wurde wieder reaktiviert und zwar in Birsfelden. Dazu kamen später auch die Organisation der CH-Meisterschaften im Mannschaftsfahren oder des kantonalen Mannschaftsfahrens.
Durch meine Tätigkeit in der Radsportausbildung kam ich mit vielen Funktionären des Verbandes und des Nationalkomitees in Kontakt, die mich immer als Sohn des «ominösen, impulsiven» Werner Arnold sahen. Es brauchte Zeit, bis ich mir mit meinem Namen und meiner Arbeit den Platz in dieser Radsportszene habe machen können, aber es lohnte sich.
Die grosse Wende im Radsport für den VCG erfolgte durch den Dopingskandal 1998. Als Verbandsangestellter im SRB (Ausbildungschef) musste ich zur Kenntnis nehmen, wie der Verband in Absprache mit der UCI offensichtlich gedopte Rennfahrer zu schützen versuchte und wegen Androhung juristischer Konsequenzen vor reglementarischen Strafen einknickte. Als Präsident des VCG und Trainerunseres Nachwuchses wollte ich es nicht verantworten, dass junge Rennfahrer ausgebildet werden, die später in Systemen mitmachen (müssen), die von Ärzten mitbestimmt sind. Der VCG zog sich vom lizenzierten Radsport mit dem Austritt aus den Verbänden zurück. Da waren sich der Vorstand, mein Vater und ich einig. Damit stellte sich für den Verein die Sinnfrage. Die Statuten wurden überarbeitet, aber die Flamme war im Begriff auszugehen, wie wenn das Kerzenwachs fehlen würde. Mein Vater nahm das Geschehen zu «seinem» Verein zwar zur Kenntnis. Als einzige Replik von ihm hörte ich mehrmals die Bemerkung, dass ich es nicht, so wie er, verstand, dem Verein neuen Geist einzuhauchen. Er verstarb 2005 im 74. Altersjahr. Der Velo Club darbte über Jahre mit mir als Präsident dahin, bis ich dem Vorstand die Auflösung des Vereins vor dem 60-jährigen Bestehen vorschlug. Im Jahre 2018 war es soweit und der Velo Club Gundeldingen wurde in Anwesenheit der Gründungsmitglieder Hans Peter Völlmin, Willi Erzberger und Emil Edelmann festlich aufgelöst (und Werner Arnold seelig hat, von wo auch immer, zugeschaut). 
Vorwort Bruno Wüest



​Die erste Begegnung hatte ich mit Werni Arnold 1964 am Viertelskreis, als es noch üblich war, dass viele Rennfahrer auf der Strecke Basel - Delémont - Retour trainierten. Als Junior sah ich diesen etwas gedrungenen und rundlichen Trainer des VC Gundeli mit dem orangen Club-Bus impulsiv für seine Jungs jede Woche im Einsatz. Seine raubeinige Art mit markanter Stimme, machte mir immer etwas "Schiss" und ich hielt mich immer etwas distanziert.

Aber es imponierte mir, als er eines Tages erzählte, dass einer seiner jungen Rennfahrer ihn fragte, ob er eigentlich auch mal Rennen gefahren sei. Sein Kommentar dazu "Und der Junge hat recht, dass er diese Frage stellte" fand ich unglaublich sympathisch und mitfühlend. 

Ich hatte es ihm wahnsinnig gegönnt, als er mit Stefan Mutter grossartige Erfolge feiern durfte, welche seine grosse radsportliche Tätigkeit prominent belohnten. Ich erinnere mich an eine ehrende Fahrt in einer Kutsche durchs Gundeli zusammen mit Stefan Mutter.

Mit den Rennfahrern vom VC Gundeli hatte ich immer ein gutes Verhältnis. Zu einer gewissen Zeit war es mit René Hitz, Hitzeblitz wie wir ihn nannten, das wir zusammen trainierten. Bei den Militärradfahrern war es Rolf Plüss, da fuhren wir gemeinsam in grün und später als Amateur ergaben sich radsportliche Parallelen mit Heinz Arnold. Auch mit Martin Gerber ergaben sich Trainingsgemeinschaften, welcher später den Veloladen im Gundeli von Werni Arnold übernahm und auch heute noch kompetent führt. 

Ich dachte oft, wenn ich ein guter Rennfahrer geworden wäre, dass ich unter der Ägide von Werni wohl nicht hätte fahren können. Vielleicht hatte ich ihn auch zu wenig nah gekannt, um ihn als ganzen Menschen zu erfassen.   

Aber eines muss ich ihm lassen, er hatte mich mein ganzes Radsportleben lang immer mit Namen begrüsst oder auch an einem Rennen, wenn ich in einer Gruppe noch dabei war, anspornend  zugerufen. 
​
​Darum ist es mir ein grosses Vergnügen, zusammen mit Heinz Arnold die Rad-Biographie über seinen Vater Werni Arnold aufzuarbeiten.

1948 Werner Arnold, Kat. Anfänger (heute Junioren)
Über den Beginn der Radsportkarriere von Werner Arnold liegen keine Dokumente vor, Zeitzeugen sind bereits verstorben und nur Überlieferungen aus dem Buch "100 bewegte Jahre auf schmalen Rädern", des VC Binningen (Siehe Textfeld unten), sowie drei mutmassliche Fotos von 1948 legen Zeugnis ab über die Epoche Junior, die damals Anfänger hiessen.

​Werni begann seine Radsportkarriere beim VC Binningen. Es ist schwer anzunehmen, dass er als 18-jähriger bei den Anfänger, gleich reüssierte. Was ihn bewogen hatte mit dem Radrennsport anzufangen, hat mit den Radioreportagen der TdS zu tun, welche damals mit Kübler/ Koblet das ganze Land in eine Euphorie versetzten. 
Jedenfalls hatte sein Vater mit Stahlrösser nichts am Hut, im Gegenteil sein Vater war ein echter Rösseler und früher beruflich als Hotel- Kutschenfahrer unterwegs.

​Parallel begann Werni eine Schlosserlehre in Basel.
​

Was man aber sofort ersehen kann, dass er für den Radsport höchst talentiert war, denn schon beim ersten Rennen, dem kantonalen 100 Km Strassenrennen klassierte er sich im 5.Rang und so ging es gleich weiter.
Quelle: Jubiläumsbroschüre VC Binningen "100 Jahre auf schmalen Rädern"
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Quelle: SRB-Kalender 1957 Werner Arnold
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1948 Werni Arnold, an der Nordwestschweizer-Rdf. im 2.Rang., Kat. Anfänger

1949 - Mai 1956 Der Amateur Werni Arnold

In der Person von Edy Faulstich (Jg. 1931) fanden wir doch noch einen Zeitzeugen, welcher mit Werni auf dem Podium stand.
 
Aus dem SRB-Radsportkalender (weiter oben) ist zu entnehmen, dass er von 1951-1953 gleich dreimal Basler Meister wurde und Siege bei der Genfersee-und Kaistenberg-Rundfahrt feiern durfte. Dies wurde mit der WM-Teilnahme 1953 in Lugano belohnt. 
​
Dazu eine besondere Story zur Amateur WM-Teilnahme 1953 in Lugano (Zeitzeugen Edy Faulstich und Willi Erzberger)
Die WM wurde auf einer Rundstrecke in Lugano durchgeführt. Offensichtlich haderte der Betreuerstab der Nationalmannschaft mit der Rundenzählung. Der Stab informierte Werni Arnold, es sei die letzte Runde, worauf er mit einem Gewaltssprint dem sicher geglaubten WM-Titel entgegen spurtete. Mit der letzten Zieldurchfahrt wurde er jedoch jeglicher Ambitionen beraubt und erreichte den 35. Schlussrang.

Mit einem solch erfolgreichen Einstand ist die Frage der Motivation sicher zu einer Frage der guten Dosierung geworden. Denn aus der Überlieferung ist zu erfahren, dass er für die Härte der Distanz regelmässig Engelberg - Retour trainierte. Engelberg, das wir Städterbuben nur vom Skifahren her kennen.

Das Feuer für den Radsport muss bei Werni damals voll entbrannt sein und seine innere gewaltige Kraft dominierte sein Lebensziel völlig, sich ganz dem Radsport  zu widmen und alles dafür zu tun.
 
Es fällt auf, dass er ab ca. 1954 in einem Markentrikot (schwarze Querstreifen) fährt (Siehe Fotos weiter unten). Wahrscheinlich wurde er vom Lehner Velogeschäft unterstützt, was für einen Amateur eher selten war. 

Laut Auskunft von Edy Faulstich
In der Tat war Lehner eine Velomontage-Firma in Gränichen, welche viele Amateur A-Fahrer unterstützten. Es sollen unzählige Fahrer mit diesen orangen Trikots mit den schwarzen Querstreifen ausgerüstet worden sein und zwar in dem Ausmass, dass es gar nicht ersichtlich gewesen war, wer eigentlich zusammen gehörte. Das scheint eine erste  Marketing Offensive gewesen zu sein. Lehner habe auch mit Material unterstützt oder gab auch mal ein "Zehnernötli" an die Fahrer ab.
 
Laut Auskunft von einem Lehner Nachfahre:
Die Basler seien manchmal mit den Velos nach Gränichen gefahren und seine Mutter habe ihnen in der Küche Spiegeleier gekocht.  
​
1954 verzeichnete Werni Arnold bei den Amateuren bereits weitere Siege an der MvZ, sowie an den Rundstreckenrennen von Wohlen und Bütschwil. Diese Erfolge brachten ihm seine zweite WM-Teilnahme in Solingen auf dem Klingenring ein.
​
1955 wurde er Zweiter der Tessiner-Meisterschaft immer noch als Amateur.

Im Mai 1956 erfolgte der Übertritt zu den Profis.
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Aus der National-Zeitung 1952


​

Aus dem Buch, 100 bewegte Jahre auf schmale Rädern des VC Binningen, Kapitel Werner Arnold

​Fotoserie Amateur
, welche Rennen oder vermutlich ziemlich sicher zugeordnet werden konnten ​



Fotoserie Amateur, welche Rennen nicht zugeordnet werden könenn können
​

Diese Fotos können keinen Rennen oder nur wage vage zugeordnet werden. Anhand der orangen Lehner-Trikots mit den schwarzen Querstreifen, Markentrikots Lehner, müssten sie in der späteren Amateurkarriere von 1953 - 1956 getragen worden sein. Im Mai1956 folgte der Übertritt zu den Profis.
1.) Werni mit Zurkinden. Vermutlich Kant. Strassenrennen in Aesch
1.) Werni mit Zurkinden. Vermutlich Kant. Strassenrennen in Aesch
2.) Siegerehrung Kant. Sprinterrennen, Werni, links Edy Faulstich, rechts Kurt Scherr
2.) Siegerehrung Kant. Sprinterrennen, Werni, links Edy Faulstich, rechts Kurt Scherr
3.) Siegerehrung Kant. Sprinterrennen, Werni,
3.) Siegerehrung Kant. Sprinterrennen, Werni,
4.) Vermutlich auch ein MSF. Vl Werner Arnold, Franz Pina, Alois Bäni, ?, ?. Das Jahr schätze ich vor 1953
4.) Vermutlich auch ein MSF. Vl Werner Arnold, Franz Pina, Alois Bäni, ?, ?. Das Jahr schätze ich vor 1953
5.) Vermutlich ein Mannschaftsfahren, Werner Arnold, Franz Pina, Werner Schaffhauser, Erich Eichenberger, Alois Bäni. Vielleicht 1952
5.) Vermutlich ein Mannschaftsfahren, Werner Arnold, Franz Pina, Werner Schaffhauser, Erich Eichenberger, Alois Bäni. Vielleicht 1952
6.) ist eher ein Teamfoto als von einem MSF. Volle Brusttrikottaschen und ein Ersatzcollé lassen vermuten, dass der Start zu einem Strassenrennen bevorsteht. Ich kann mir vorstellen, dass dies vor einer Velowerkstatt fotografiert wurde.
6.) ist eher ein Teamfoto als von einem MSF. Volle Brusttrikottaschen und ein Ersatzcollé lassen vermuten, dass der Start zu einem Strassenrennen bevorsteht. Ich kann mir vorstellen, dass dies vor einer Velowerkstatt fotografiert wurde.
7.) Werni als BS-Meister am Europa Kriterium (ohne Schaltung).
7.) Werni als BS-Meister am Europa Kriterium (ohne Schaltung).
8.) ein anderes Kriterium als Foto 7 (andere Rahmennr.)
8.) ein anderes Kriterium als Foto 7 (andere Rahmennr.)
9.) Americaine Werni mit Max Baumann
9.) Americaine Werni mit Max Baumann
10.)  Americaine Werni mit Max Baumann
10.) Americaine Werni mit Max Baumann
11.) Sturz mit einem RRCB Fahrer vermutlich Max Baumann
11.) Sturz mit einem RRCB Fahrer vermutlich Max Baumann
12.) Kant.1oo Km Strassenrennen vermutlich Aesch
12.) Kant.1oo Km Strassenrennen vermutlich Aesch
13.) Kant. Strassenrennen  in Aesch
13.) Kant. Strassenrennen in Aesch
14.) muss gemäss seinem Aussehen und ohne Binningertrikot zu seiner Anfangszeit (1948) sein?
14.) muss gemäss seinem Aussehen und ohne Binningertrikot zu seiner Anfangszeit (1948) sein?

Nachtrag zur Amateurkarriere von Werner Arnold
Aus dem dokumentarischen Nachlass von Werner Arnold, in Form eines Ordners mit Fotos und Zeitungsausschnitten, ergibt sich eine Nachlieferung von Fotomaterial das wir nicht immer Rennen zuordnen können. Sie geben jedoch ein Abbild über die Epoche dieses jungen aufstrebenden Amateur-Radrennfahrers bis Mai 1956. 
In der Epoche sind die Rennen im Clubtrikot des VC Binningen, am Anfang der Amateurkarriere und die Markentrikots von Lehner (quergestreift), bereits als Spitzenamateur zu unterscheiden. Wir wissen nicht genau, wann Werner in der  Markenmannschaft von Lehner Unterschlupf fand, vermutlich 1952/53?. BW

Die Fotos sind nummeriert, wenn jemand noch Angaben zu einer Foto machen kann, darf er mit der entsprechenden Nummer einen Kommentar mitteilen.  BW
Anfänger/Amateurkarriere im VC Binningentrikot und Lehnertrikot
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Werni im VC Binningentrikot
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Werni im Lehnertrikot
Quelle: 100 bewegte Jahre des VC Binningen
Teil als Anfänger und Amateur

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Lose Fotoserie aus der Mateurkarriere von Werni bis zum Profiübertritt im Mai 1956
1 Siegerehrung im VC Binningentrikot vermutlich ab 1949 - 1951?
1 Siegerehrung im VC Binningentrikot vermutlich ab 1949 - 1951?
2 Vermutlich nach dem Zieleinlauf im Binningertrikot
2 Vermutlich nach dem Zieleinlauf im Binningertrikot
4 Vermutlich ein kantonales Strassenrennen. Werni führt eine 3er Gruppe im VC Binningertrikot an.
4 Vermutlich ein kantonales Strassenrennen. Werni führt eine 3er Gruppe im VC Binningertrikot an.
5 Vermutlich Europakriterium im Baslermeistertrikot mit Freilauf
5 Vermutlich Europakriterium im Baslermeistertrikot mit Freilauf
6 Kantonales Quer, Werni links im VC Binningentrikot
6 Kantonales Quer, Werni links im VC Binningentrikot
7 Siegerehrung im VC Binningensack
7 Siegerehrung im VC Binningensack
8 Eine Clubausfahrt im frühen Stadium, vermutlich VC Binningen
8 Eine Clubausfahrt, Vermutlich nach seiner Aktivzeit 1958
9 Porträt von Werni im Markentrikot von Lehner, ca. 1955
9 Porträt von Werni im Markentrikot von Lehner, ca. 1955
11 Internationaler Radsport als Amateur in Holland im Trikot eines holländischen Vereines. Strassenrenn in NL vor seinem Übertritt zu den Berufsfahrern 1956
11 Internationaler Radsport als Amateur in Holland im Trikot eines holländischen Vereines. Strassenrenn in NL vor seinem Übertritt zu den Berufsfahrern 1956
10 vor dem Rennen in Beeld (NL) vermutlich 1956
10 vor dem Rennen in Beeld (NL) vermutlich 1956
Werner Arnold im Trikot des Veloclub Laken BE
Werner Arnold im Trikot des Veloclub Laken BE
Und 14 Jahre später (1970) trägt Sohn Heinz Arnold dieses Trikot vom Veloclub Laken BE
Und 14 Jahre später (1970) trägt Sohn Heinz Arnold dieses Trikot vom Veloclub Laken BE
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13 Europakriterium als Basler Meister 1952? an dritter Stelle
13 Europakriterium als Basler Meister 1952? an dritter Stelle
14 Franz Pina, Werner Arnold
14 Franz Pina, Werner Arnold
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16 vermutlich 1955?
16 vermutlich 1955?
17 Siegerehrung Werni und Peter Tiefenthaler. Verdeckt Eugen Schürch.
17 Siegerehrung Werni und Peter Tiefenthaler. Verdeckt Eugen Schürch.
18 Peter Tiefenthaler und Werni Arnold
18 Peter Tiefenthaler und Werni Arnold
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20 Bernhard Flotron und Werner Arnold.
20 Bernhard Flotron und Werner Arnold.
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24 Siegerehrung Bahnrennen, als Ehrendamen noch Ehrendamen waren!
24 Siegerehrung Bahnrennen, als Ehrendamen noch Ehrendamen waren!
25 Peter Tiefenthaler mit Werni Arnold
25 Peter Tiefenthaler mit Werni Arnold


1956 Werner Arnold übertritt zu den Profis
Aus der Überlieferung ist nicht genau zu erkennen, was Werni im Mai 1956 bewog zu den Profis überzutreten. Sicher hatte er als erfolgreicher Amateur das Zeugnis für eine Profikarriere, war aber auch zu 100% als Bauschlosser beruflich tätig, denn er hatte auch familiäre Verpflichtungen. So dürften es  seine sportlichen Ambitionen gewesen sein und die Möglichkeit beim Profiteam Mondia ins Profilager einsteigen zu können.  BW 
Werni bei Mondia unter 
Vertrag
Werni bei Mondia unter Vertrag
1956 Werni für Mondia auf der Strasse
1956 Werni für Mondia auf der Strasse
1956 Werni für Mondia auf der Bahn
1956 Werni für Mondia auf der Bahn



Über den Beginn seiner Profikarriere gibt sehr schön Auskunft, die Beschreibung in der Jubiläumszeitschrift "100 bewegte Jahre auf schmalen Rädern" des VC Binningen. (Siehe rechts). Darin sind in seiner Epoche zahlreiche klingende Namen gestandener Profis aufgeführt, welche die grosse Konkurrenz in der Epoche von Werni betonen.
An der Tour des Suisse wäre ihm beinahe in der zweiten Etappe der ganz grosse Coup gelungen, wäre ihm etwas mehr Vertrauen zuteil geworden. Auf dem Bernina-Pass kam es zu einer dramatischen Zerreisprobe sondergleichen, in einem Schneegestöber bei minus 2°C gab ein Viertel des Fahrerfeldes auf. Nicht so Werni der sich durchbiss und das Ziel erreichte und sich an seiner ersten TdS und als Helfer für Mondia, im Dreissigsten Rang klassierte.
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Werner Arnold (links) der sich mit einer Zeitung schützt und der Belgier Gérard de Borre (rechts), welcher das Rennen erfroren aufgibt.




​Die
2.Etappe der TdS 1956 mit einer neunköpfigen Fluchtgruppe  bei der Werni als letzter übrig blieb und beinahe die Etappe gewonnen hätte. Auf dem Foto, Werni an dritter Stelle fahrend.
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​Vorschau auf die Tour de Suisse 1956
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Das offizielle Tour de Suisse Programm 1956
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​Die Mondia Mannschaft 1956, unten rechts Werner Arnold 
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Werner Arnold an der Tour de France 1956
Mit dem unteren Foto machte sich Werner Arnold 1956 den ganz grossen Traum wahr, an der TdF teilnehmen zu können. Die Tour wurde als Nationalteams bestritten und so durfte Werni im Nationentrikot zu diesem grossen Abenteuer starten.
Textauszug "100 Jahre bewegte Räder VC Binningen"
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​Vorschau in den Basler- Nachrichten 4.Juli 1956
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Erklärung zu unteren Zeitungsausschnitten, anklicken um das PDF zu öffnen, damit können Texte besser gelesen werden (Zoomen).
Das (wahrscheinliche) Forfait von Koblet stellt für die sportliche Leitung der Schweizer eine Gleichung mit mehrfachen Unbekannten dar. Diese unbekannte Konstellation ermöglichte Werner Arnold die Teilnahme an der TdF 1956.
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​Eine detaillierte Beschreibung der Etappen mit den jeweiligen Höhepunkten und Eigenschaften.
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​Die Besonderheiten der 43. Tour
Die Tour 1956 wird weder in seinem Ablauf noch seinem Streckenplan revolutioär sein
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Aus der Zeitschrift Miroir, Eindrücke von der TdF 1956, wie sie Werni erlebt hatte
Zum vergrössern anklicken
Adieu aus den Pyrenäen Richtung Toulouse
Adieu aus den Pyrenäen Richtung Toulouse
Aufstieg zum L`isoard
Aufstieg zum L`isoard
Die Ambiance der Pässe
Die Ambiance der Pässe
Ein Schweizer streckt die Löffel
Ein Schweizer streckt die Löffel
Eindruck der ersten Alpenetappe
Eindruck der ersten Alpenetappe
Frei SUI
Frei SUI
Gret SUI
Gret SUI
Presse TdF 1956
Presse TdF 1956
Schär SUI
Schär SUI
Schellemberg sucht sein Velo
Schellemberg sucht sein Velo
Stimmungsbild 1956
Stimmungsbild 1956
Strassenverhältnisse, Mitte rechts ein Schweizer
Strassenverhältnisse, Mitte rechts ein Schweizer
Sturz mit dem Schweizer Frei Nr.53
Sturz mit dem Schweizer Frei Nr.53
Auf diese Eisenbrücke werden wir 66 Jahre später zurückkommen.
Auf diese Eisenbrücke werden wir 66 Jahre später zurückkommen.
Auf diese Eisenbrücke werden wir 66 Jahre später zurückkommen.
Auf diese Eisenbrücke werden wir 66 Jahre später zurückkommen.
Tour 1956
Tour 1956
Traxel SUI
Traxel SUI
Typische Stimmung TdF 1956
Typische Stimmung TdF 1956
Zweiter SUI
Zweiter SUI


​Etappen mit Rangierungen und Rückständen von Werner Arnold
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​National-Zeitung 30.Juli 1956
National-Zeitung 30.Juli 1956
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Werner Arnold, Rücktritt von den Profis und Gründung VC Gundeli 1959
Autor Bruno Wüest
Nach der Beendigung der TdF 1956 im 85.Rang mit einer bösen Infektion, resultierten in den Jahren 1957, 1958 als Profi nur noch bescheidene Resultate, sodass Werni im 1958 den Rücktritt als Profi erklärte. 
Aus der Zeitschrift "100 bewegte Jahre..." des VC Binningen, siehe rechts, entnimmt man, dass Werni sich von dieser Infektion an der TdF 1956 nie mehr recht erholen konnte.

Diese letzte Tourwoche (TdF1956) muss für Werni das Grauen gewesen sein. Ich weiss gar nicht ob damals mit Antibiotika behandelt wurde und vermutlich hat er halbvergiftet mit einem unglaublichen und unmenschlichen Willen die TdF beendet. Was einem körperlichen Raubbau gleichkam.

​Und als dann später im 1958 noch eine Blinddarmoperation dazukam, hatte Werni auch seine Radsportkarriere beendet.
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1959 Gründung VC Gundeli
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Kommentar von Sohn Heinz Arnold zu den Elite-Teams:
Ich weiss nur, dass mein Vater bei seinen Teams mit Leib, Seele und Herzblut dabei war und er sich für das Gute seiner Rennfahrer einsetzte.
Fortsetzung folg mit der Entdeckung von Stefan Mutter und das Profi-Team um Stefan Mutter...

Werner Arnold, der VC Gundeli und Stefan Mutter
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Autor Bruno Wüest
Es dürfte sicher die Krönung gewesen sein für Werner Arnold und den VC Gundeli, nämlich die Entdeckung von Stefan Mutter. Das riesige Talent des Stefan Mutter wurde von Werni erkannt und über die clubeigene Elite-Mannschaft gefördert bis zum Profi mit Weltklasseformat. Die Erfolge die Werni mit Stefan Mutter feiern durfte, haben sein riesiges Engagement für den Radsport entschädigt und gewürdigt. Aber nun der Reihe nach:
Mit der Sportgruppe des VC Gundeli war Werni sehr engagiert und im 1977 tauchte auch erstmals Stefan Mutter auf, welcher diverse Siege bei den Elite-Fahrern einfuhr, so z.B. die Zürimetzgete Solo. 
Der VC Gundeli entwickelte sich daneben zum Veranstalter von Radrennen, wie auch sozial für das Gundeldingercasino oder am Gundelifest zugunsten für das "Alters- und Leichtpflegeheim Gundel dingen". 
Daneben wurde die Kameradschaft gefördert mit einem Winterbummel und einem Kegelturnier. Die Siegerpreise des Kegelturniers waren ebenso begehrt wie die Siege an einem Radrennen.
Im Weiteren kamen Trainingslager wie Ostertouren mit einem Ostercamp in Kirchzarten (Schwarzwald DE) oder auch eine Trainingswoche in Italien dazu.

Aber auch schwere Schatten überfielen den aktiven Verein. So waren zwei tödliche Unfälle von Beat Zumkehr und auch Hans-Urs Emmel zu verkraften.
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Auskunft gibt ein Auszug aus "100 Jahre Radsportgeschichte von Max Ackle"
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​Einen informativen Einblick über die Blütezeit des VC Gundeli gibt die Broschüre 30 Jahre Velo-Club Gundeli.

Autoren: Willi Erzberger, Werner Arnold und Eugen von Wartburg
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Das war die Elite Mannschaft GS Bonanza-DAS 1974 vor dem Start zur Stausee Rdf in Klingnau. vlnr: Werner Arnold / Hansueli Nef / Kurt Lang / Meinrad Voegele / Hubert Kleeb / Urs Dietschi / Roland Voser / Martin Bitterli / Guido Amrhein / Hans Studer / Felix Koller / Bruno Keller / Roland Gloor / Roberto Puttini / Hans Kirchhofer
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​Mit der Entdeckung von Stefan Mutter 1976 der wie ein Komet dem VC Gundeli den Weg zum Erfolg wies, kam für Werner Arnold eine erfolgreiche Epoche. Zuerst als Elitefahrer wurde Stefan Mutter von den Elite-Teams des VC Gundeli enorm gefördert und später war das Profi-Team PUCH EOROTEX um Stefan Mutter herum gebaut, der Höhepunkt für Werni Arnold als Trainer und Direktor Sportiv. 


​PUCH EOROTEX mit Stefan Mutter
Geschichte Eorotex-Magniflex  (Wikipedia)
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Das Team wurde 1982 unter der Leitung von Werner Arnold gegründet. Im ersten Jahr konnte das Team siebte Plätze bei der Vuelta a España und der Tour de Suisse, Platz 4 bei Paris–Roubaix, Platz 3 bei Lüttich–Bastogne–Lüttich und jeweils fünfmal Etappenzweiter bei der Vuelta a España vorweisen. 1983 konnte neben den Siegen ein 14. Platz beim Giro d’Italia, ein zehnter Platz bei der Meisterschaft von Zürich, ein siebter Platz bei der Tour de Suisse sowie zwei zweite Plätze bei Trofeo Luis Puig und Grand Prix Pino Cerami erzielt werden. Nach der Saison 1983 wurde das Team aufgelöst.
Erfolge 1982
  • eine Etappe Tour de France
  •  Punktewertung Vuelta a España
  •  Deutscher Meister – Straßenrennen
  • Trofeo Luis Puig

Erfolge 1983
  • Grosser Preis des Kantons Aargau
  • zwei Etappen Tour de l’Avenir
  • eine Etappe Luxemburg-Rundfahrt

Grand-Tour-Platzierungen Grand Tour 1982/1983
Vuelta a España 7
Giro d’Italia 14
Tour de France
Radsports-Platzierungen Monument 1982/1983

Mailand–Sanremo 
Flandern-Rundfahrt 
Paris–Roubaix
Lüttich–Bastogne–Lüttich
Lombardei-Rundfahrt

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Bekannte ehemalige Fahrer
  •  Stefan Mutter (1982–1983)
  •  Reimund Dietzen (1982)
  •  Klaus-Peter Thaler (1982)
  •  Hans Neumayer (1982)
  •  Acácio da Silva (1983)
Stefan Mutter mit Dank an Werner Arnold
Werner Arnold habe ich für meine Radsportkarriere sehr viel zu verdanken. Er förderte mich vom Amateur zu einem Spitzen-Elitefahrer, was mir das Sprungbrett für meine Profikarriere eröffnete. Die polarisierende Art von Werni konnte ich immer wieder für mich in positive Impulse umsetzen, die mich in diversen entscheidenden Phasen von Radrennen förmlich aufweckten. Dies ermöglichte mir mehrmals unerwartete Siege in Radrennen zu realisieren.
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Es gibt dafür zwei typische Beispiele:
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  • An der Nordwestschweizer-Rundfahrt 1977 für Elite-Amateure war ich gegen Schluss nur noch als Letzter an der Spitzengruppe gehangen, völlig ausgelaugt und demotiviert. Bis Werni mit dem Mannschaftswagen zu mir kam und mich anschrie sofort anzugreifen, ich könne das. Vor Schreck griff ich sofort an, kam weg und gewann das Rennen. Werni hatte den richtige Riecher für mich und die Rennsituation.
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  • Beim GP Hägglingen Elite 1978 passierte genau das gleiche. Kurz nach dem Start hatte ich extrem schlechte Beine und wurde vom rasenden Peloton abgehängt. Ich wollte das Rennen demotiviert aufgeben, als Werner im Mannschaftswagen angebraust kam und mich anschrie, ich solle gefälligst weiterfahren. Er beorderte meinen Team-kollegen Hans Studer aus dem Feld zu mir, welcher mich wieder an das Peloton zurückführte. Ich gewann dann den GP von Hägglingen solo.
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Ohne diese heftigen direktiven Anweisungen, gar verbale Prügel, hätte ich diese Rennen nie gewonnen und darum lernte ich auch die manchmal raue Führung von Werni durchaus zu schätzen.

Die Härte von Werni passte für mich wie ein Puzzle in das ganze Umfeld meiner Betreuung. Werni war sozusagen der marktschreiende Trainer an der Seitenlinie, während parallel dazu der kompetente Trainingswissenschaftler Paul Köchli im Hintergrund die feine, moderne Trainingssteuerung für mich definierte. Ergänzend waren die erfahrenen Masseure Max Rey (RRCB) und Fred Weisskopf als Pfleger und Masseure für mein Wohlergehen und die Regeneration zuständig.​
Ein typisches Beispiel von der sehr individuellen Trainingsgestaltung mit Werni:
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Im Elsass mit seinen endlos langen Geraden fuhr Werni einmal pro Woche mit seinem Mannschafts-Volvo, mit nach oben geöffneter Heckklappe, als Schrittmacher voraus.

Dahinter fuhren wir als Team immer zwei nebeneinander mehr oder weniger im Windschatten, das heisst, diejenigen welche direkt hinter dem Auto waren, waren stark vom Wind geschützt, während die hintersten Zwei voll im Wind fahren mussten.


So mussten wir uns hinter dem Auto auch ablösen, damit jeder wieder etwas mehr Windschatten hatte um sich zu erholen oder eben zuhinterst beissen musste. Wir erreichten manchmal bis 80 Km/h, was die Schnelligkeit und Härte enorm förderte.  
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Beim Übertritt zu den Profis war Werni auch massgebend mitbeteiligt.

Es waren die Beziehung von Sepp Vögeli, Oskar Plattner und Werner Arnold, welche mir 1979 die Möglichkeit gaben, bei der damaligen TI Raleigh Mannschaft unterzukommen.

Mit Teamleiter Peter Post war Raleigh damals das Mass aller Dinge im Profiradsport und es wurde für mich der Traum wahr, die grossen Klassiker mit diesem Weltklasseteam fahren zu können.
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Die Spitzenfahrer Jan Raas und Gerri Knetemann waren jedoch von Peter Post die bevorzugten Stars in dieser Mannschaft und ich realisierte immer mehr, dass ich dort zum Helfer degradiert wurde und praktisch keine Unterstützung bekam, mich zum absoluten Spitzenfahrer zu entwickeln. 


So wechselte ich dann 1981 zu CILO Aufina (Schweiz) um ein Jahr bei diesem Team zu fahren.


Nach einem Team internen Eklat, weigerte ich mich 1982 wieder für Cilo zu fahren.
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Im Winter 1981/82 war ich daher vertragslos.
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​1982/83 mit Puch - Eorotex - Campagnolo, Werner Arnold stampfte innert kürzester Zeit eine Profi-Mannschaft aus dem Basler  Boden.
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Werni gab Vollgas und ich konnte tatsächlich im Winter/Frühling 1982 mit der Profimannschaft Puch Eorotex die ganze Saison 1983 bestreiten. Eine unglaubliche Leistung von Werner Arnold. Ich war als Kapitän und Leistungsträger dieser Mannschaft gesetzt.
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Der Leistungs- und Erwartungsdruck war enorm. Trotz einigen guten Platzierungen, zum Beispiel  4. Rang Lüttich Bastogne Lüttich und Etappensieg Tour de France Bordeaux - Nantes, konnte ich den  Erwartungen meines Umfeldes und meinen eigenen nicht genügen.

Latente Konflikte diesbezüglich führten schliesslich zu einem Bruch der weiteren Zusammenarbeit mit Werner im Frühling 1983.


Ich bin Werner ewig dankbar und verbunden für sein leidenschaftliches Engagement für den Radsport und im speziellen, für seine Unterstützung meiner genialen Radsport-karriere… danke Werner🚴🏿

​Werner Arnold

Auflösung des Profi-Teams und des VC Gundeli
Von Heinz Arnold
Der Sportgruppe Eorotex-Magniflex geht der Strom aus
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Nach der Saison 1983 wird die Basler Profisportgruppe Eorotex-Magniflex vor allem aus drei Gründen aufgelöst:
  1. Grundsätzlich hat die Basis für ein Fortbestehen der Profisportgruppe gefehlt (Sekretariat, Service Course, Betreuungspersonal, etc.). Organisatorische Mängel absorbierten viel Zeit und Kräfte, die dann beim Wesentlichen nicht zur Umsetzung kamen.
  2. Die nicht vorhandene Infrastruktur hat es verpasst oder nicht geschafft, ein seriöses Sportsponsoring für die Folgesaison bis Ende Juli 1983 sicherzustellen. Das Überangebot an CH-Profisportgruppen (Cilo-Aufina, Royal, Eorotex-Magniflex) erschwerten die Suche zusätzlich.
  3. Das Hinhalten der Rennfahrer, noch keinen Vertrag bei einem anderen Arbeitgeber zu unterschreiben, konnte ohne feste Zusicherung bis Mitte Oktober 1983 nicht eingegangen werden.  
Werner Arnold hatte sich um (zu) viele Angelegenheiten kümmern müssen, die nicht seinen Fähigkeiten entsprachen. Sein Metier war das Handwerkliche eines Directeur sportifs, und das machte er auf seine eigene Art und Weise gut. Vernünftigerweise fand das Kapitel der Basler Profisportgruppe Ende Saison 1983 seinen Abschluss.​
VC Gundeldingen, Basel – die letzten Jahre bis zur Auflösung
 

​Die radsportlichen Ereignisse um 1998 erschütterten mit der sogenannten Festina Affäre die (Rad-)Sportgeschichte in ihren Grundfesten. Alle Details sind für Interessierte unter Wikipedia ausführlich nachzulesen.
Was hat nun dieses Ereignis mit dem Niedergang des VC Gundeli zu tun? – Eigentlich alles! Da ich als Präsident des VCG noch zusätzlich verschiedene radsportliche Ämter innehatte (J+S Fachleiter Radsport der Sportschule Magglingen / Ausbildungschef SRB/UCS für alle radsportlichen Disziplinen) war ich indirekt sehr gefordert, wie der Verband den Umgang bzw. die Handhabung der zu sanktionierenden CH Festina Fahrer zu «lösen» gedachte.
Dazu verweise ich auf einen Bericht in unseren Vereinsnachrichten aus dem Jahre 1999.
 
Die Macht der Ärzte ist zu brechen, von Heinz Arnold 
 
In der Schweiz offbarten sich die unterschiedlichen Ansichten über den inkonsequenten Umgang mit Doping seitens SRB/UCS und der Trainerausbildung. Zuerst wurde der damalige Technische Direktor (auf Drängen des UCI Präsidenten) gekündigt. Meine von der Sportschule unterstütze Haltung in der Dopingbekämpfung trieb einen Keil in die Beziehung zwischen dem SRB/UCS und der Sportschule Magglingen zum Thema Radsporttrainerausbildung in der Schweiz. Aus Vernunfts-gründen und wegen der Ausweglosigkeit, dieses Thema in eine für die Radsportjugend förderliche Zukunft zu bringen, habe ich im 2001 meinen Posten als Trainerausbildner quittiert.
Da der VCG nach seinem 40 Jahr Jubiläum 1999 nicht die erhoffte Wendung bezüglich Jugendrekrutierung und -förderung schaffte, erfolgte bestimmt auch aus Frust und Enttäuschung der Austritt des VCG aus dem SRB und SRB beider Basel. Damit verabschiedete sich der Club aus dem radrennsportorientierten Bereich und damit auch von Neumitgliederinnen! Die Folge davon war für mich trotzdem erstaunlich: bis zur Vereinsauflösung im Januar 2018 fanden keine gemäss Statuten vorgesehenen Geschäfte mehr statt (keine GV, keine Mitgliederanlässe oder Rennfahrersitzungen, keine Einforderung des Mitgliederbeitrages…) und niemand beschwerte sich darüber!
Mit einem gediegenen Nachtessen im Restaurant an der Zwingerstrasse im Beisein von 3 Gründungsmitgliedern (Emil Edelmann, Willy Erzberger und Hanspeter Völlmin), vielen früheren Episoden zitiert aus füheren Club Nachrichten und der Spende des Vereinsvermögens an die Behindertensportorganisation wurde der Velo Club Gundeldingen nach 59 Jahren würdig begraben.


​Aus dem Blick Juni 1991
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​Die Auflösung des VC Gundeli

Gundeldinger-Zeitung Februar 2018, von Willi Erzberger
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Fortsetzung Gundeldinger-Zeitung
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​Damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende, denn fast 70 Jahre später...  ???   Fortsetzung folgt..
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