Daniel Gisiger der Vollblutrennfahrer
Steckbrief: Geboren 9.Oktober 1954 in Baccarat (France), aufgewachsen in Biel,
immer noch Mitglied des RC Olympia Biel-Bienne.
Wichtigste Siege als Profi:
o 2 Etappen Giro d'Italia
o 1 Etappe Tour de Suisse
o 1 Etappe Tour de Romandie
o Grand Prix des Nations 1981, 1982
o Trofeo Angelo Baracchi 1981 (mit Serge Demierre),
1982 (mit Roberto Visentini), 1983 (mit Silvano Conti)
o Grosser Preis von Gippingen 1980, 1983
o 6-Tagerennen Zürich 1983, 1984, 1986 (alle mit Urs Freuler)
und 1989 (mit Jörg Müller) sowie Grenoble 1983 (mit Patric Clerc)
immer noch Mitglied des RC Olympia Biel-Bienne.
Wichtigste Siege als Profi:
o 2 Etappen Giro d'Italia
o 1 Etappe Tour de Suisse
o 1 Etappe Tour de Romandie
o Grand Prix des Nations 1981, 1982
o Trofeo Angelo Baracchi 1981 (mit Serge Demierre),
1982 (mit Roberto Visentini), 1983 (mit Silvano Conti)
o Grosser Preis von Gippingen 1980, 1983
o 6-Tagerennen Zürich 1983, 1984, 1986 (alle mit Urs Freuler)
und 1989 (mit Jörg Müller) sowie Grenoble 1983 (mit Patric Clerc)
Er
war schon als Amateur ein starker Fahrer auf Bahn und Strasse. So fuhr er doch
an einem Zürcher 6-Tagerennen dank einer Ausnahmebewilligung im Profifeld
respektabel mit. Ich habe ihn bei diesem Anlass, noch als Zuschauer, beobachtet
und bewundert. Als ich 1982 als Mechaniker ins 6-Tagerennen-Geschäft einstieg,
damals in Zürich mit den Fahrern Demierre-Moerlen, wünschte ich ihn als
Arbeitsgeber. Daniel Moerlen, ein Freund von Gisiger, empfahl mich bei ihm ohne
mein Wissen.
Die erste gemeinsame Zusammenarbeit, 1983 am 6-Tagerennen in Grenoble, wurde zugleich für uns beide durch seinen Sieg ein grosser Erfolg. Hier fand unsere lebenslange Freundschaft ihren Anfang. Von da an waren wir, mit wenigen Ausnahmen, an allen diesen Anlässen als Fahrer/Mechaniker-Team zusammen.
Während den Rennen hatten wir harte Zeiten durchzustehen. Beide hatten, jeder für sich, konzentriert zu arbeiten. Um vorne mitzufahren hatte Daniel viel zu "beissen" und "up and downs" zu meistern. Ich als Mechaniker versuchte, mein Bestes zu geben und zuverlässig zu arbeiten. Während einer entscheidenden Jagd war im Falle eines Defektes oder Sturzes rasch zu reagieren. Lag nämlich ein siegeswilliger Fahrer rundengleich an der Spitze und hatte ungewollt abzusteigen, so machten die Rivalen in dieser Zeit weiterhin ihre Rundengewinne. In solchen Situationen war man als Mechaniker nervlich echt gefordert und Stress baute sich auf. Runde für Runde beobachtete man seinen Fahrer und zwischendurch den Rundenzähler. Man hoffte, dass die Jagd bald einmal siegreich enden würde.
Daniel Gisiger hatte neben seinem athletischen Können und seiner auf der Bahn so nötigen Souplesse stets eine gute instinktmässige Uebersicht über das Renngeschehen. Von seinen Mitkonkurrenten war er geschätzt und zugleich gefürchtet. Er war stets fair zu seinen Fahrerkollegen, Versprechen und Absprachen hielt er ein.
Er war ein "Materialfreak", was mir natürlich sehr entgegenkam. Nur bestes und gepflegtes Material kam zum Einsatz. Er war in Materialfragen eher konservativ, was sich auch bewährte. Zum Beispiel gehörte er noch zu den letzten, die auf der Bahn noch Wollhosen trugen und auf den altbewährten Brooks-Ledersätteln fuhren. Professionell gebaute Laufräder, superleichte Conti-Schlauchreifen waren ihm ebenso wichtig wie das tägliche Wechseln des Lenkerbandes aus farbloser Baumwolle.
An den 6-Tagerennen Paris und Grenoble waren wir eine Gruppe von Kollegen, die stets zusammenhielt. Daniel Gisiger, Patrick Moerlen, die Franzosen Jacques Michaud und Fred Vichot sowie meine Wenigkeit. Daniel war der eigentliche Boss, er sorgte stets für uns, wenn etwas schief lief. Man nannte uns "la bande à cinq". Die wenige Freizeit verbummelten wir in Paris und Grenoble. Es wurde viel gelacht, gut gegessen und getrunken. In den Hallen ging es dann aber wieder zur Sache.
Daniel hat ein vielseitiges Wissen und ist gebildet. Eigenarten, die man hinter seiner kämpferischen Art kaum vermutet. So hat er spät noch die Weltliteratur entdeckt
und in den Ruhepausen während den 6-Tagerennen las er stets ein Buch. Trotzdem ich sein "väterlicher Freund" war, konnte ich viel von ihm lernen.
Unser letzter gemeinsam erlebte Anlass war das Zürcher 6-Tagerennen 1989, das er, obwohl schon von Sepp Voegeli abgeschrieben, zusammen mit Jörg Müller gewann. Sie trotzten einer starken Gegnerschaft und vielen Wiederständen und gewannen mit 2 Runden Vorsprung.
Nach seiner Karriere als Berufsrennfahrer machte Daniel das französische Trainerdiplom und zog nach Neukaledonien, dem Geburtsland seiner Frau. Er arbeitete dort als französischer Verbandstrainer. Als Resultat seiner Arbeit sorgten einige seiner Schützlinge in Europa für Aufsehen. Er lud mich mehrfach nach Neukaledonien ein. Ich schaffte es jedoch nie, die Reise (24 Flugstunden) war mir einfach zu weit. Als er von der UCI als Bahntrainer nach Aigle berufen wurde, traf ich ihn des öftern. Seit meine Tätigkeiten in Aigle abgeschlossen sind, lässt er mich durch unser RRCB-Mitglied Fredi Fischer grüssen. Das freut mich jedesmal und erinnert mich an gemeinsam erlebte grosse und schöne Zeiten.
Die erste gemeinsame Zusammenarbeit, 1983 am 6-Tagerennen in Grenoble, wurde zugleich für uns beide durch seinen Sieg ein grosser Erfolg. Hier fand unsere lebenslange Freundschaft ihren Anfang. Von da an waren wir, mit wenigen Ausnahmen, an allen diesen Anlässen als Fahrer/Mechaniker-Team zusammen.
Während den Rennen hatten wir harte Zeiten durchzustehen. Beide hatten, jeder für sich, konzentriert zu arbeiten. Um vorne mitzufahren hatte Daniel viel zu "beissen" und "up and downs" zu meistern. Ich als Mechaniker versuchte, mein Bestes zu geben und zuverlässig zu arbeiten. Während einer entscheidenden Jagd war im Falle eines Defektes oder Sturzes rasch zu reagieren. Lag nämlich ein siegeswilliger Fahrer rundengleich an der Spitze und hatte ungewollt abzusteigen, so machten die Rivalen in dieser Zeit weiterhin ihre Rundengewinne. In solchen Situationen war man als Mechaniker nervlich echt gefordert und Stress baute sich auf. Runde für Runde beobachtete man seinen Fahrer und zwischendurch den Rundenzähler. Man hoffte, dass die Jagd bald einmal siegreich enden würde.
Daniel Gisiger hatte neben seinem athletischen Können und seiner auf der Bahn so nötigen Souplesse stets eine gute instinktmässige Uebersicht über das Renngeschehen. Von seinen Mitkonkurrenten war er geschätzt und zugleich gefürchtet. Er war stets fair zu seinen Fahrerkollegen, Versprechen und Absprachen hielt er ein.
Er war ein "Materialfreak", was mir natürlich sehr entgegenkam. Nur bestes und gepflegtes Material kam zum Einsatz. Er war in Materialfragen eher konservativ, was sich auch bewährte. Zum Beispiel gehörte er noch zu den letzten, die auf der Bahn noch Wollhosen trugen und auf den altbewährten Brooks-Ledersätteln fuhren. Professionell gebaute Laufräder, superleichte Conti-Schlauchreifen waren ihm ebenso wichtig wie das tägliche Wechseln des Lenkerbandes aus farbloser Baumwolle.
An den 6-Tagerennen Paris und Grenoble waren wir eine Gruppe von Kollegen, die stets zusammenhielt. Daniel Gisiger, Patrick Moerlen, die Franzosen Jacques Michaud und Fred Vichot sowie meine Wenigkeit. Daniel war der eigentliche Boss, er sorgte stets für uns, wenn etwas schief lief. Man nannte uns "la bande à cinq". Die wenige Freizeit verbummelten wir in Paris und Grenoble. Es wurde viel gelacht, gut gegessen und getrunken. In den Hallen ging es dann aber wieder zur Sache.
Daniel hat ein vielseitiges Wissen und ist gebildet. Eigenarten, die man hinter seiner kämpferischen Art kaum vermutet. So hat er spät noch die Weltliteratur entdeckt
und in den Ruhepausen während den 6-Tagerennen las er stets ein Buch. Trotzdem ich sein "väterlicher Freund" war, konnte ich viel von ihm lernen.
Unser letzter gemeinsam erlebte Anlass war das Zürcher 6-Tagerennen 1989, das er, obwohl schon von Sepp Voegeli abgeschrieben, zusammen mit Jörg Müller gewann. Sie trotzten einer starken Gegnerschaft und vielen Wiederständen und gewannen mit 2 Runden Vorsprung.
Nach seiner Karriere als Berufsrennfahrer machte Daniel das französische Trainerdiplom und zog nach Neukaledonien, dem Geburtsland seiner Frau. Er arbeitete dort als französischer Verbandstrainer. Als Resultat seiner Arbeit sorgten einige seiner Schützlinge in Europa für Aufsehen. Er lud mich mehrfach nach Neukaledonien ein. Ich schaffte es jedoch nie, die Reise (24 Flugstunden) war mir einfach zu weit. Als er von der UCI als Bahntrainer nach Aigle berufen wurde, traf ich ihn des öftern. Seit meine Tätigkeiten in Aigle abgeschlossen sind, lässt er mich durch unser RRCB-Mitglied Fredi Fischer grüssen. Das freut mich jedesmal und erinnert mich an gemeinsam erlebte grosse und schöne Zeiten.