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Tour of Texas

Wie wir wahrscheinlich noch alle wissen, fanden 1984 in Los Angeles die Olympischen Spiele statt. Es herrschte noch der kalte Krieg. Die Amerikaner wollten der Welt beweisen, dass sie bei ihren Spielen die Weltbesten im Sport sind. Sie steckten viel Kapital und "amerikanischen Spirit" in die Vorbereitung der Athleten.

Für den Radsport holten sie sich die besten ausländischen Disziplinentrainer. Im Januar schon zogen sie die besten Radsportler der Nation für die ganze Saison bis hin zu den Spielen zusammen. Es scheint sich gelohnt zu haben, so gewannen sie doch einiges an Gold, Silber und Bronze.

Die American Cycling Federation organisierte, zusammen mit einem kapitalen Sponsor, schon früh im März die Tour of Texas. Um den konditionellen und taktischen Stand ihrer Fahrer und Fahrerinnen mit anderen Nationen vergleichen zu können, luden sie auch ausländische Nationalmannschaften ein.

Herbert Notter, der Sportliche Leiter und Manager der Schweizer ARIF-Sportgruppe Peugeot bekam irgendwie Wind von der Sache und bemühte sich erfolgreich um die Teilnahme seiner Fahrer. Es ist mir heute immer noch ein Rätsel, wie er das zustande brachte.

Fünf Fahrer und ein Betreuer konnten teilnehmen. Da er als Unternehmer keine 4 Wochen abwesend sein wollte, durfte ich dank meinen Englischkenntnissen als Teamleiter und Mechaniker mitreisen. Herbert kam dann doch noch eine Woche zu Besuch. Er war es auch, der uns die Flugtickets aus eigener Tasche bezahlte.

Für mich war es im damaligen Alter von 51 Jahren die erste Reise in mein Traumland USA. Schon in der Schule träumte ich davon, später einmal Cowboy zu werden. Als nach dem Ende des Krieges die ersten amerikanischen Romane (Hemingway, Steinbeck etc.) ins Deutsche übersetzt wurden, kaufte ich mir von meinem Lehrlingslohn so alles, was mir in die Finger kam. Von da an war ich restlos ein USA-Fan und bin es bis auf heute, mit einigen Abstrichen, geblieben. Aus verschiedenen Gründen schaffte ich es jedoch  nie, bis 1984 einmal in die Staaten zu kommen. Es verlief alles nach dem amerikanischen Motto "Good things come to those who wait".

Die Tour of Texas war keine Rundfahrt im klassischen Sinne, eher eine Sternfahrt. Wir waren während der ganzen Zeit auf dem Universitäts-Campus von Austin, der Hauptstadt von Texas, einquartiert. Da gerade Semesterferien waren, wohnten wir im Studentenwohnheim, einem riesigen Hochhaus, in Zweierzimmern. Die Kantine stand extra für uns 12 Stunden Nonstop im Tag offen. Buick, offizieller Sponsor der Games, stellte jedem Team einen neuen riesigen "Amischlitten", den Buick Park Avenue, komplettiert mit einer VISA-Kreditkarte zum Tanken zur Verfügung. Einige von uns nutzten die ersten freien Tage, um uns in den grossen Westernshops texanisch einzukleiden. Jeans, Hemden und Boots mussten her. Ich liess mir sogar bei einem Spezialisten einen Westernhut nach Mass anfertigen. Im Rennfahrercamp nannten sie uns von da an nur noch "The Swiss Cowboys" und mich den "Boss".

Etwa alle 3 Tage fand ein Rennen statt. Ich erhielt einen voluminösen Etappenplan mit allen Details. Nach diesem hatten wir die Anreise zu den Startorten sowie die Rückreise nach Austin selbst zu organisieren. San Marcos, San Antonio, Waco, Amarillo, Corpus Christi, Houston und Dallas, wo wir noch die vom Fernsehen bekannte "Dallas-Ranch" besichtigten, waren so die bekanntesten Städte. Die Etappen teilten sich auf in Kriterien, Strassenrennen von Ort zu Ort und einem Zeitfahren. Die Resultate der einzelnen Rennen wurden ins Gesamtklassement der Tour übernommen.

Zu dieser Zeit war der Radsport in Texas noch in den Kinderschuhen. Praktisch keine Zuschauer. An den Rennen keine Absperrungen, hie und da einmal ein Streckenposten. Rennfahrer, welche die rechte Fahrbahn verliessen oder über die Sicherheitslinie fuhren, wurden unvermittelt aus dem Rennen genommen. Das Einzelzeitfahren fand irgendwo weit draussen in der Prärie statt, weit und breit keine Zuschauer und ganz selten einmal ein Auto oder ein Cowboy zu Pferd. Die Fahrer hatten 3 Stopstrassen zu überqueren und hielten logischerweise nie an. Als der County-Sheriff seine Runde machte und das sah, stoppte er jeden Fahrer und zückte den Bussenblock. Es gab ein Riesentheater und die Tourleitung hatte das auszubügeln. Das Rennen wurde am folgenden Tag nochmals gestartet. Diesmal waren die kritischen Punkte jeweils mit einem Deputy-Sheriff besetzt, der freie Fahrt gab. Den einen beobachtete ich, wie er, wahrscheinlich aus Langeweile, mit seinem Colt auf die Wegweisertafel schoss.

Die schönste Rennankunft war in Fort Worth, einer richtigen Westernstadt. Ausgangs der Main Street waren noch die alten riesigen Stockyards zu sehen, wo früher die Rindertrecks endeten und wo noch das Vieh bis zum Verlad per Eisenbahn nach Chicago gefüttert wurde. Wir fühlten uns wie im alten wilden Westen, denn die Sheriffs ritten zu Pferd und trugen vernickelte Colts mit Elfenbeingriffen.

Dieser Aufenthalt in Texas war für unsere Fahrer eine einmalige Trainingsmöglichkeit, um ein Paar tausend Kilometer nach Hause zu bringen. Das Ganze hatte sicher auf die guten Resultate der ARIF-Meisterschaft 1984 einen positiven Einfluss.


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