Das Buch
"Schule
des Lebens" sollte eigentlich der Buchuntertitel heissen. Hätte ich vorher
schon gewusst, was da so alles an Aufwand zu leisten ist und wie viel Aerger
und Enttäuschungen damit verbunden sind, hätte ich die Finger davon gelassen.
An Seminaren, Workshops und Velomessen fragte man mich vielfach an, wann ich endlich gedenke, ein Buch über Laufradbau zu schreiben. Stets hatte ich verneint, da ich den Aufwand scheute und mein Durchhaltevermögen unterschätzte. Im Jahre 1988, eines morgens nach dem Aufwachen überdachte ich diese Angelegenheit und sagte mir "Gerd, doch das kannst und machst du". So sass ich halt vor dem leeren Schreibblock - einen PC hatte ich nicht - und fragte mich "so jetzt, was nun?". Die Möglichkeit, aus anderen Büchern abzuschreiben, was viele Sachbuchautoren tun und dann noch etwas Eigenes hinzufügen, bestand nicht. Es gab bis dahin über das Gebiet des Laufradbaus kein auf Anfänger wie auf Profis ausgerichtetes Buch, welches man auf der Werkbank als Nachschlagewerk gebrauchen konnte. Das aber, ich habe das erst später begriffen, war meine grosse Chance. Der Start war sehr mühsam. Zuerst musste ein Konzept her, ähnlich einem Fahrplan, nach dem ich schrittweise arbeiten konnte. In meinem Leben war ich bis dahin kein Meister darin, eine Sache, die sich über längere Zeit hinzog, konsequent und ohne Durchhänger zu vollenden. Zudem habe ich keine "poetische Ader". Der Masterplan sah so aus. Jeweils von Dienstag bis und mit Samstag von 05.30 bis 12.00 Uhr die Schreiberei. Am Sonntag fertigte ich mit Bleistift, Lineal und Zirkel die provisorischen Zeichnungen an und fuhr am Montag dann mit der SBB zu DT SWISS in Biel. Dort stand mir grosszügig eine Zeichnerin, Natali Arn, den ganzen Tag am CAD zur Verfügung. Gemeinsam verbesserten oder änderten wir meine Entwürfe. Natali hatte am Anfang sehr an meinem Hang zur Perfektion zu leiden und war manchmal den Tränen nahe. Doch wir verstanden uns immer wie besser und am Schluss aller Arbeiten waren wir echt stolz auf unsere Performance. Zudem waren ja auch noch Fotos zu machen oder aufzufinden, eine sehr zeitaufwändige Sache. Selbst unser Mitglied Max Rey steuerte noch seinen Anteil bei. Bei schon publizierten Fotos waren noch die Copyrights zu erledigen. Der ganze Zeitaufwand für das fertige Manuskript verlief über 7 Monate. Um in dieser Zeit konsequent dranzubleiben, setzte ich mich noch zusätzlich unter Druck, indem ich überall grossmäulig herumposaunte, dass ich am Schreiben eines Buches sei. Ein Buch zu schreiben ist die eine Sache, die andere, dass man dazu ja noch einen Verleger braucht. Zuerst fing ich einmal mit dem Schreiben an, denn ein Verleger will ja zuerst einmal das ganze Manuskript oder wenigstens ein Teil davon einsehen. Auf der Suche nach einem Verlag merkte ich aber bald, dass sich alle Versprechen oder unverbindlichen Zusagen in Luft auflösten. Ich hatte also selbst aktiv zu werden. Da kam mir Simon Joller in den Sinn, der Journalist der 1997 im MOVE-Magazin die Geschichte über Gotti`s Laufräder schrieb. Ich rief ihn an und er war der Meinung, dass da eine Chance bestünde und ich soll ihm doch etwas vom Manuskript senden. Sie hätten bald eine Redaktorenkonferenz und er werde die Sache vorbringen. Das damalige MOVE-Magazin war Eigentum der Fischer Media AG in Bern, die neben ihrem Kerngeschäft, der Druckerei, auch noch Bücher und Zeitschriften verlegte. Die Zusage vom Verlag kam relativ schnell und "Bene" Luginbühl, Chefredaktor des MOVE, betreute fortan das Projekt. Ihm habe ich viel zu verdanken. Sein Vater war es auch, der mein handgeschriebenes Manuskript elektronisch verarbeitete. Als ich das fertige Manuskript aus meinen Händen gab, war ich der Meinung, für mich sei somit die Sache mit dem Buch erledigt. Weit gefehlt. Eine Korrektorin überarbeitete den Text. Das verlief problemlos. Die graphische Gestaltung des Buches hatte eine Layouterin zu übernehmen. In meinem Manuskript gab ich zu jeder Illustration je nach Wichtigkeit der Information an, wie grossformatig sie darzustellen sei. Es sollte ja ein Handbuch werden, das auf der Werkbank zu liegen hat.. Zum Beispiel wollte ich im Kapitel "Einspeichen" für die 8 Zeichnungen je eine Seite vorsehen, damit es dem Leser möglich sei, beim Arbeiten Schritt für Schritt bequem im Buch zu lesen. |
Meine diesbezüglichen Vorschläge wurden einfach ignoriert, das Layout musste ja nach graphischen Gesetzen einfach schön aussehen. Als ich die erste Printvorlage nach Hause bekam, wusste ich, dass ich das so niemals akzeptieren werde. Mit einer Wut im Bauch fuhr ich nach Bern und legte meine Einwände vor. Die Antwort war, jetzt noch etwas zu ändern sei sehr schwierig, man müsste praktisch mit dem Schriftsatz wieder von vorne beginnen. Es gab eine lange harte Diskussion. Erst kurz vor meiner letzten Möglichkeit, noch einen Zug nach Basel zu erwischen, setzte ich mich durch. Ich hatte dann noch einige Male nach Bern zu reisen und erlebte jedesmal ein Hochgefühl, zu erleben, wie das Buch meinen Vorstellungen entsprechend Gestalt annahm. Als ich das fertige Buch das erste Mal in Händen hatte, kamen mir fast die Tränen.
Das Buch war von Beginn an ein Verkaufserfolg. Bis Ende 2007 gingen annähernd 10`000 Exemplare über den Ladentisch. Es wird laufend aktualisiert, denn veraltete Sachbücher kauft niemand. Eine englische Version war in den USA am Anfang ein Bestseller und ist in der Zwischenzeit zu einem "Longseller" geworden. Die Zusage vom Verlag kam relativ schnell und "Bene" Luginbühl, Chefredaktor des MOVE, betreute fortan das Projekt. Ihm habe ich viel zu verdanken. Sein Vater war es auch, der mein handgeschriebenes Manuskript elektronisch verarbeitete. Als ich das fertige Manuskript aus meinen Händen gab, war ich der Meinung, für mich sei somit die Sache mit dem Buch erledigt. Weit gefehlt. Eine Korrektorin überarbeitete den Text. Das verlief problemlos. Die graphische Gestaltung des Buches hatte eine Layouterin zu übernehmen. In meinem Manuskript gab ich zu jeder Illustration je nach Wichtigkeit der Information an, wie grossformatig sie darzustellen sei. Es sollte ja ein Handbuch werden, das auf der Werkbank zu liegen hat.. Zum Beispiel wollte ich im Kapitel "Einspeichen" für die 8 Zeichnungen je eine Seite vorsehen, damit es dem Leser möglich sei, beim Arbeiten Schritt für Schritt bequem im Buch zu lesen. Meine diesbezüglichen Vorschläge wurden einfach ignoriert, das Layout musste ja nach graphischen Gesetzen einfach schön aussehen. Als ich die erste Printvorlage nach Hause bekam, wusste ich, dass ich das so niemals akzeptieren werde. Mit einer Wut im Bauch fuhr ich nach Bern und legte meine Einwände vor. Die Antwort war, jetzt noch etwas zu ändern sei sehr schwierig, man müsste praktisch mit dem Schriftsatz wieder von vorne beginnen. Es gab eine lange harte Diskussion. Erst kurz vor meiner letzten Möglichkeit, noch einen Zug nach Basel zu erwischen, setzte ich mich durch. Ich hatte dann noch einige Male nach Bern zu reisen und erlebte jedesmal ein Hochgefühl, zu erleben, wie das Buch meinen Vorstellungen entsprechend Gestalt annahm. Als ich das fertige Buch das erste Mal in Händen hatte, kamen mir fast die Tränen. Das Buch war von Beginn an ein Verkaufserfolg. Bis Ende 2007 gingen annähernd 10`000 Exemplare über den Ladentisch. Es wird laufend aktualisiert, denn veraltete Sachbücher kauft niemand. Eine englische Version war in den USA am Anfang ein Bestseller und ist in der Zwischenzeit zu einem "Longseller" geworden. Das Buch ist im Buchhandel oder via www.amazon.de erhältlich. Preis Fr. 36.- |
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